Wer auf der Suche nach einer pflegeleichten und ertragreichen Tomatensorte ist, wird mit Wildtomaten mit Sicherheit fündig. Wir stellen Ihnen beliebte Wildtomaten vor und geben Ihnen zugleich hilfreiche Pflegetipps.
Wildtomaten wachsen in der Regel buschig und wesentlich anspruchsloser als Stabtomaten. Da sie äußerst robust und widerstandsfähig sind, eignen sie sich ideal für die Kultur im Freiland. Sie wachsen sehr buschig und neigen zum Verzweigen. An den vielen Zweigen trägt die Wildtomate eine immense Anzahl an Früchten, sodass die Ernte grundsätzlich sehr ertragreich ausfällt.
Steckbrief
- Wuchsform: buschig, hängend
- Pflanzabstand: etwa 100 cm
- Reihenabstand: etwa 100 cm
- Besonderheiten: sehr ertragreich
- Resistenz: Kraut- und Braunfäule
Aussehen und Geschmack
Die Früchte von Wildtomaten fallen fast schon winzig aus, denn sie werden nur etwa murmelgroß. Allerdings fällt die Ernte keinesfalls geringer aus, denn Wildtomaten bilden eine schier endlose Anzahl an Früchten. Diese wachsen an vielen, langen Rispen und sind – je nach Sorte – rot oder gelb gefärbt. Ihr besonders süßer Geschmack macht sie vor allem unter Kindern sehr beliebt, weshalb sie auch gerne frisch vom Strauch genascht werden.
- Fruchtgröße: sehr klein
- Geschmack: meist sehr süß
- Fruchtform: rund
Anbau und Pflege
Wildtomaten gelten als äußerst robust und widerstandsfähig, weshalb sie sich ideal für die Kultur im Freiland anbieten. Kälte und Nässe machen ihnen nichts aus und auch die Kraut- und Braunfäule kann ihnen nichts anhaben. Der Pflegeaufwand ist überschaubar, denn Wildtomaten sind relativ anspruchslos. Sie zählen zudem zu den Tomaten-Sorten, die nicht ausgegeizt werden müssen. Der Anbau selbst gestaltet sich wie gewohnt, allerdings mit etwas weniger Aufwand:
- Aussaat: ab Februar
- Pikieren: ab Mai
- Ernte: Juli bis September
- Substrat: humos, nährstoffreich
- Standort: sonnig und hell
- Bewässern: regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden
- Düngen: wenn überhaupt, dann nur wenig
- Ausgeizen: nein
- Rankhilfe: ja
Wildtomaten-Sorten
Wildtomaten gibt es in den unterschiedlichsten Variationen, sodass für jeden Geschmack die passenden Sorten dabei sind. Allesamt haben sie jedoch gemein, dass sie eine äußerst ertragreiche Ernte versprechen. Nachstehend stellen wir Ihnen die beliebtesten Wildtomaten-Sorten vor.
Rote Murmel
Wer auf der Suche nach besonders süßen Tomaten ist, ist mit der Wildtomate „Rote Murmel“ gut beraten. Diese Sorte bildet zahlreiche, murmelgroße Früchte, welche ab Mitte Juli geerntet werden können. Dank ihrer Süße stellen sie eine gesunde Alternative zu Süßigkeiten dar, weshalb sie die ideale Tomate zum Naschen darstellt.
- Wuchshöhe: 1,5 m
- Wuchsform: buschig
- Aroma: fast so süß wie Obst
Galapagos-Tomate
Die Galapagos-Tomate ist eine besonders robuste Tomatensorte, die auch den typischen Tomatenkrankheiten trotzt. Bei fachgerechter Ernte trägt sie eine Vielzahl ei- bis birnenförmiger Früchte, welche ein Gewicht von etwa vier bis sechs Gramm haben. Die Farbe der Früchte kann variieren, denn sie können sowohl rot oder orangerot als auch gelb gefärbt sein.
- Wuchshöhe: 50-100 cm
- Wuchsform: begrenzt
- Aroma: mild und sehr süß
Bolivianische Obsttomate
Die Bolivianische Obsttomate besticht durch ihr enorm hohes und lockeres Wachstum. Sie kann eine Höhe von über zwei Metern erreichen, weshalb der Anbau dementsprechend Platz erfordert. Sie ist zwar sehr robust, allerdings können die Früchte bei Dauerregen platzen. Es ist daher ratsam, sie vor Regen zu schützen.
- Wuchshöhe: über 2,5 m
- Wuchsform: schlank und hoch
- Aroma: saftig und wohlschmeckend
Golden Currant
Die Golden Currant besticht vor allem durch ihre lange Erntezeit, denn die goldgelben Früchte können von Juni bis Ende Oktober geerntet werden. Die Tomaten sind etwa kirschgroß und sind angenehm süß. Die Pflege der Golden Currant erfordert nur weniges Gießen und Düngen. Hinzu kommt, dass das Ausgeizen nicht zwingend erforderlich ist.
- Wuchshöhe: 1,8-2,0 m
- Fruchtreife: früh
- Aroma: süß und tomatig
Peruanische Wildtomate
Die Früchte der Peruanischen Wildtomate sind rot gefärbt und sehr klein. Allerdings überzeugt auch diese Wildtomate durch ihren üppigen Fruchtbehang, welcher ab Anfang August geerntet werden kann. Die Peruanische Wildtomate stammt ursprünglich aus dem peruanischen Hochland und ist sehr witterungsbeständig. Denn sowohl Kälte und Nässe als auch Hitze und Trockenheit machen ihr nichts aus.
- Wuchshöhe: bis zu 2 m
- Wuchsform: buschig wachsende Stabtomate
- Aroma: sehr aromatisch
Tindindogo
Die Tindindogo stammt ursprünglich aus Kenia, weshalb sie auch unter dem Namen „Kenianische Tomate“ bekannt ist. Sie ist äußerst robust und resistent gegen Braunfäule. Obendrauf kommt sie auch gut mit kalten und/oder feuchten Sommern zurecht. Die Tindindogo erfordert nicht viel Pflege, da sie nicht ausgegeizt werden muss. Ihre gelben, kleinen Früchte können ab Juli bis Oktober geerntet werden.
- Wuchshöhe: 1,0-1,2 m
- Aroma: leicht süßlich
Tipp: Dank ihres kompakten Wachstums eignet sich die Tindindogo ideal für den Anbau auf dem Balkon.
Humboldtii
Eine besonders stark wachsende Tomatenpflanze ist die Humboldtii. Sie ist zudem sehr robust und kann bedenkenlos im Freiland angebaut werden. Hier ist jedoch zu beachten, dass sie einen Platzbedarf von über einem Quadratmeter hat. Die Kultur im Kübel ist möglich, sofern dieser ausreichend groß ist. Bei fachgerechter Pflege bildet sie kirschgroße, rote Früchte, welche ein süßliches Aroma haben.
- Wuchshöhe: über 2 m
- Wuchsform: buschig
- Aroma: würzig, süßlich
Barbaniaka
Die Barbaniaka ist eine buschig wachsende Wildtomate, welche besonders früh reift. Denn die kleinen, roten Früchte können bereits ab Juni geerntet werden. Wer eine besonders ertragreiche Ernte erwünscht, sollte die Wildtomate nicht ausgeizen. Allerdings sollte stets sichergestellt sein, dass die Pflanze ausreichend Platz zur Verfügung hat.
- Wuchshöhe: etwa 2 m
- Wuchsform: buschig
- Aroma: süß
Poro Poro (Solanum viride)
Die Poro Poro ist eine historische Wildtomate und stammt ursprünglich aus Tahiti. Sie ist auch unter dem Namen „Menschenfressertomate“ bekannt und wird gerne als „Kannibalentomate“ bezeichnet. Doch nicht nur ihre Namen sind außergewöhnlich, denn sie ist eine wahre Rarität unter den Tomaten: Grundsätzlich sollten grüne Pflanzteile von Tomaten nicht verzehrt werden, die Blätter der Poro Poro sind jedoch genießbar! Die Früchte sollten hingegen nicht roh verzehrt, sondern zunächst gekocht werden.
- Wuchshöhe: etwa 1,7 m
- Aroma: pikant und würzig
Hinweis: Die Poro Poro ist roh ungenießbar und schmeckt in diesem Zustand auch sehr bitter.