Home Tomatenanbau Wie lange sind Tomatensamen haltbar? 7 Tipps zur Lagerung

Wie lange sind Tomatensamen haltbar? 7 Tipps zur Lagerung

von Marc
Wie lange sind Tomatensamen haltbar - Tomate und Tütchen mit Tomatensamen

Tomatensamen sind klein und fein. Auf den ersten Blick wirken sie fast zerbrechlich. Doch ihre Keimfähigkeit können sie erstaunlich lange behalten. Natürlich nur, wenn sie richtig gesammelt und unter optimalen Bedingungen gelagert werden. Lesen Sie hier, wie Sie Tomatensamen möglichst lange haltbar machen.

Haltbarkeit von Tomatensamen

Tomatensamen sind viele Jahre haltbar. Doch wie viele Jahre genau, da sind sich die Gartenexperten nicht ganz einig. Mindestens fünf Jahre gelten als gesichert. In der Fachliteratur wird die Haltbarkeit überwiegend mit sechs bis acht Jahren angegeben. Auch zehn Jahre sollen die kleinen Körner unter idealen Bedingungen locker ihre Keimfähigkeit behalten können.

Tipp: Auch wenn eine Sämerei lange haltbar bleiben kann, ist eine lange Lagerung in der Praxis nicht erstrebenswert. Wenn möglich, gewinnen Sie alljährlich neues Saatgut, denn je frischer es ist, desto bessere Keimquote ist zu erwarten.

Samenkauf

Gekaufte Tomatensamen auf Löffel

Wer beim Samenkauf einiges richtig macht, sorgt automatisch für eine bessere bzw. längere Lagerfähigkeit. Im stationären Fachhandel ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sämereien bis zum Verkauf fachgerecht gelagert werden. Das wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit aus. Nicht immer ist sicher, dass im kommenden Frühjahr alle Tomatensamen für die Aussaat benötigt werden. Eine lange Resthaltbarkeit ermöglicht die Verwendung für mehrere Jahre. Schauen Sie daher auf die Rückseite des Tütchens, ob das Haltbarkeitsdatum für Sie noch akzeptabel ist.

Eigene Samenernte

Die Samenernte von eigenen Tomaten kostet keinen Cent. Sie stellt aber einige Herausforderungen, damit die Samen lange lagerbar sind. Auch die Keimfähigkeit muss gegeben sein, sonst nutzt die längste Lagerfähigkeit nichts. Samenfeste Sorten bilden voll keimfähige Exemplare aus, die daraus wachsende Jungpflanzen sind eine „Kopie“ der Mutterpflanze. Bei den samenfesten Sorten handelt es sich zumeist um alte Tomatensorten. F1-Hybridsorten bilden zwar auch Samen aus, doch daraus keimende Pflanzen werden sehr wahrscheinlich nicht die erhofften Eigenschaften der Mutterpflanze zeigen. Gehen Sie bei der Samenernte wie folgt vor:

  • im Spätsommer ernten
  • Tomatenpflanze mit leckersten Früchten und größter Erntemenge auswählen
  • überreife, gesunde und unbeschädigte Frucht für Samengewinnung nutzen

Tipps für optimale Lagerung

Von der Samengewinnung bzw. Kauf bis zur Aussaat vergehen Wochen oder gar Jahre. Zwischenzeitlich müssen Sie die Tomaten optimal lagern, damit sie haltbar bleiben. Die richtige Lagerung beginnt damit, dass jeder Same im idealen Zustand und unter optimalen Bedingungen die lange Wartezeit antritt. Die nachfolgenden Tipps helfen Ihnen dabei, alles richtig zu machen.

Tipp 1: Von Fruchtfleisch befreien

Fruchtfleisch von Samen lösen

Mit Fruchtfleisch sind die Samenkörner nicht lagerbar, da dieses feucht ist und schnell schimmeln kann und wird. Um die Tomatensamen länger haltbar zu machen, sollten Sie deshalb:

  • Tomaten reinigen und aufschneiden
  • Inhalt mit Löffel rauskratzen
  • in ein feinmaschiges Küchensieb geben und mit Wasser spülen
  • dabei mit einem Löffelrücken verreiben und so Fruchtfleischreste lösen

Tipp 2: Samenmasse gären lassen

Tomatensamen sind mit einer schleimigen Keimschicht umgeben. Diese steht der Lagerung nicht entgegen, sie macht sie sogar besonders gut haltbar. Später bei der Aussaat zeigt die Keimschicht jedoch eine keimverzögernde Wirkung. Mit einer Gärung können noch vor der Einlagerung die keimhemmenden Stoffe abgebaut werden, wodurch die Samenkörner jedoch etwas kürzer lagerbar sind. So geht die Gärung:

  • Samen samt Gallertmasse in einen Behälter geben
  • gut mit Wasserbedecken
  • zehn Stunden stehen lassen
  • Masse anschließend mit Handmixer mixen
  • zwei Minuten auf höchster Stufe
  • weitere zehn Stunden stehen lassen
  • dann in ein Sieb geben und mit Wasser ausspülen

Tipp 3: Vor Einlagerung trocknen

Tomatensamen auf Küchenpapier trocknen

Ob mit oder ohne Keimschicht, die Samen müssen noch getrocknet werden, damit sie nicht schimmeln. Dafür werden sie auf Küchenkrepp oder Kaffeefiltertüte breitflächig ausgebreitet und mehrere Tage an der Luft getrocknet. Am besten auf einer sonnigen Fensterbank.

Tipp 4: Das richtige Behältnis wählen

Lagern Sie die getrockneten Samenkörner nicht offen. Geben Sie sie stattdessen komplett in ein dunkles, sauberes und trockenes Schraubglas. Auch verschließbare Folienbeutel und dicht schließende Tupperdosen eignen sich gut, um die Tomatensamen länger haltbar zu machen.

Tipp 5: Beschriftung nicht vergessen!

Wenn Sie sehr viele Samen getrocknet haben, werden Sie sie vermutlich über mehrere Jahre verteilt verbrauchen können. Damit Sie den Überblick über die Haltbarkeit behalten, sollten Sie auf dem Behälter neben Sortennamen unbedingt auch den Sammelzeitpunkt notieren. 

Tipp 6: Gekauftes Saatgut im Originaltütchen belassen

Gekaufte Tomatensamen in Tüte

Lagern Sie gekauftes Tomatensaatgut in der ungeöffneten Originalverpackung. Bereits geöffnete Verpackungen verschließen Sie mit einer Klammer oder Gummiband oder füllen sie in ein Schraubglas um. Ist eine längere Aufbewahrung angesagt, verwenden Sie grundsätzlich ein Schraubglas oder einen anderen verschließbaren Behälter, in das sie die Originalverpackung hineinlegen.

Tipp 7: Den optimalen Lagerort wählen

Zu guter Letzt entscheidet der Lagerort darüber, wie lange Tomatensamen tatsächlich haltbar bleiben. Er sollte wie folgt sein:

  • kühl
  • trocken
  • dunkel

Die Sämerei kann im Kühlschrank gelagert werden, wenn sie sich in einem wirklich dicht verschlossenen Behälter befindet, ansonsten kann sie feucht werden. Die Aufbewahrung in der Gefriertruhe ist für den Hausgebrauch nicht zu empfehlen. Dafür müssten alle Körner absolut ideal getrocknet sein.

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