Tomatenketchup ist nicht nur bei Kindern nachgefragt, sondern zählt weltweit zu den beliebtesten Würzsoßen. Zurecht, denn Ketchup lässt sich zu zahlreichen Gerichten kombinieren sowie weiterverarbeiten. Doch obwohl das Tomatenmark die Basis des Ketchups bilden sollte, spielt dieses in vielen kommerziellen Produkten meist nur eine Nebenrolle. Doch Ketchup lässt sich relativ simpel selbst herstellen und entfaltet sich mit den richtigen Zutaten zu einer wahren Wohltat für den Körper.
Gesund oder Ungesund?
Warum ist kommerzielles Ketchup teilweise ungesund?
In vielen Ketchups ist, wie bei einer großen Anzahl von Fertigprodukten, eine beachtliche Menge Zucker enthalten. Zudem sind die verwendeten Zutaten zum Teil industriell hergestellt und können mitunter die Gesundheit gefährden. Zu den schädlichen Inhaltsstoffen, die sich vermehrt im Ketchup befinden, zählen:
Zucker
Bei dem im Ketchup enthaltenen Zucker handelt es sich meist um raffinierten Zucker bzw. Glukosesirup. Dieser gibt dem Ketchup nicht nur seine Süße, sondern dient zugleich auch als Geschmacksverstärker. Damit der Zucker seinen Dienst erfüllt, muss dieser in einer beachtlichen Menge vorhanden sein. Eine Flasche Ketchup enthält teilweise über 40 Stück Würfelzucker. Dabei ist dieses Süßungsmittel alles andere als gesund, denn es kann sich wie folgt auf die Gesundheit auswirken:
- die Darmgesundheit kann angegriffen werden
- Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten können hervorgerufen werden
- unterstützt zum Teil das Auftreten von Hauterkrankungen
- und Pilzbefällen
Jodiertes Speisesalz
In zahlreichen Produkten, so auch im Ketchup, findet sich jodiertes Speisesalz wieder. Hierbei handelt es sich um ein industriell hergestelltes Salz, welchem bei der Produktion zahlreiche Mineralien entzogen werden. Zudem werden dem Salz in weiterer Folge Konservierungsstoffe wie Fluor sowie künstliches Jod hinzugefügt. Der menschliche Körper benötigt zwar das Jod, wenngleich nur in sehr geringen Mengen. Am besten ist es, das Jod über natürliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Spinat zu sich zu nehmen.
Branntweinessig
Hierbei handelt es sich um eine besonders billige Essigart, welche vor allem in der Lebensmittelindustrie oft zum Einsatz kommt. Da sein natürlicher Geschmack eher neutral ist, wird diesem das fehlende Aroma meist nachträglich zugesetzt. Zudem ist der Vitamingehalt im Vergleich zu anderen Essigsorten wesentlich geringer.
Zutaten für selbst gemachten Ketchup
Wer den Ketchup selbst herstellen möchte, sollte unbedingt Wert auf gesunde sowie natürliche Zutaten legen. Die Grundlage des Ketchups bilden die Tomaten, welche frisch und reif sein sollten. Werden die Früchte im Handel erworben, sollten sie im Idealfall von einem ökologischen Anbau stammen. Zusätzlich sind folgende Zutaten essenziell für einen gesunden und schmackhaften Ketchup:
Apfelessig
Apfelessig enthält zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente, von denen der menschliche Körper profitieren kann. Er stärkt mit seiner antibakteriellen Wirkung nicht nur das gesamte Immunsystem, sondern hat zusätzlich weitere positive Effekte auf die Gesundheit:
- hilft bei Sodbrennen
- reguliert und stimuliert die Darmfunktion
- lindert Gelenkschmerzen und Gelenksteife
- senkt den Blutzuckerspiegel
- verbessert das Hautbild und verleiht einen guten Teint
- stärkt zudem die Haare und die Nägel
Piment
Die braunen Beeren eignen sich hervorragend zum Würzen des Ketchups und zügeln zudem den Appetit. Piment hat außerdem eine entspannende Wirkung und hilft somit bei Nervosität oder Stress. Doch auch die Gesundheit profitiert von dem Gewürz:
- antibakterielle Wirkung
- stabilisiert Blutzuckerspiegel
- regt die Verdauung an
- hilft bei Magen-Darm-Beschwerden
- wirkt schmerzlindernd
Gewürznelken
Die Gewürznelken stammen aus dem indischen Raum und haben sich mittlerweile in hiesigen Küchen etabliert. Zurecht, denn die Blütenknospen des Gewürznelkenbaumes lassen sich für verschiedenste Gerichte verwenden. Neben ihrem kräftigen Aroma, zeichnen sie sich vor allem durch ihre heilende Wirkung aus:
- neutralisieren freie Radikale im Körper
- beugen Krankheiten vor
- fördern die Verdauung
- helfen bei Sodbrennen und Übelkeit
- lindern Schmerzen
- steigern die Gehirnleistung
- haben antibakterielle Eigenschaften
- und helfen somit bei Pilzen und Bakterien
- können den Eisengehalt reduzieren
Gewürze und Kräuter
Statt des jodierten Speisesalzes sollte Meer- oder Kristallsalz zum Einsatz kommen. Denn diese Salzsorten enthalten viele Mineralien sowie Spurenelemente und sind zudem frei von chemischen Zusatzstoffen. Die zusätzlichen Kräuter und Gewürze können nach Belieben gewählt werden, wobei sich folgende Zutaten besonders gut im Ketchup machen:
- Thymian
- Oregano
- Rosmarin
- Chili
- Knoblauch
- Lorbeerblätter
- Zwiebel und Knoblauch
Tomatenketchup selber machen
Das Grundrezept von Tomatenketchup ist relativ simpel und erfordert nicht viel Aufwand. Neben den oben genannten Zutaten werden zusätzlich ein Sieb, Einmachgläser sowie zwei Töpfe benötigt. Zunächst werden die Tomaten gewaschen und der Stielansatz entfernt. Danach werden die Tomaten gewürfelt und in einen großen Topf oder in eine tiefe Pfanne gegeben. Anschließend wird wie folgt vorgegangen:
- Chilischoten längs aufschneiden und entkernen
- danach klein hacken
- und anschließend zu den Tomaten geben
- etwa 30 Minuten bei kleiner Hitze kochen lassen
- zwischendurch umrühren
- nach der Kochzeit den Brei durch ein Sieb streichen
- und anschließend in einen Topf geben
- Zucker, Essig und Gewürze beimischen
- gut verrühren
- und weitere 45 Minuten kochen lassen
Tipp: Wer die Tomaten lieber ohne die Haut verarbeiten möchte, kann die Haut ganz unkompliziert entfernen. Hierfür werden die Tomaten nach dem Waschen kreuzweise eingeschnitten und anschließend für etwa 30 Sekunden in kochendes Wasser gegeben. In weiterer Folge werden die Tomaten abgeschreckt, indem sie für etwa 30 Sekunden in Eiswasser gelegt werden. Dadurch werden die Früchte nicht matschig und die Haut lässt sich leicht abziehen.
Tomatenketchup aus gelben Tomaten
Natürlich lassen sich auch die gelben Tomaten zu Tomatenketchup verarbeiten. Hierfür eignet sich ebenfalls das Grundrezept, wobei für Experimentierfreudige vielleicht das nachstehende Rezept interessant sein könnte. Denn dank der gelben Färbung der Tomaten wird auch der Ketchup gelb, was sich wiederum für ausgefallene Kreationen nutzen lässt. Die Grundbasis dieses Rezeptes bilden neben den Tomaten, Aprikosen, Schalotten sowie gemahlener Kurkuma und gelbes Senfmehl. Bei der Zubereitung wird wie folgt vorgegangen:
- Aprikosen an der Ober- und Unterseite kreuzweise einschneiden
- in einem Topf mit kochendem Wasser etwa eine Minute blanchieren
- Tomaten hinzugeben und eine weitere Minute kochen lassen
- danach die Tomaten und die Aprikosen abschrecken
- alle Früchte häuten
- Aprikosen zusätzlich halbieren und entsteinen
- Schalotten schälen
- Aprikosen, Schalotten und Tomaten in Topf geben
- etwas Essig, Zucker und Kurkuma beimischen
- etwas Wasser hinzufügen
- aufkochen lassen und etwa 10 Minuten köcheln lassen
- anschließend vom Herd nehmen und fein pürieren
- danach erneut für etwa 15-20 Minuten köcheln lassen
- Senfmehl unterrühren
- mit Salz und Pfeffer abschmecken
Ideen – Tomatenketchup-Variationen
Das Grundrezept kann je nach Geschmack angepasst werden, indem verschiedene Gewürze sowie Kräuter beigemischt werden. Außergewöhnliche Kompositionen entstehen, wenn beispielsweise Senf oder Curry hinzugefügt wird. Zudem kann die Beigabe von Zitronensaft die Haltbarkeit verlängern. Weitere Inspirationen zum Ausprobieren sind:
- Curry-Ketchup: Beim Kochen etwas Currypulver hinzufügen
- Chili-Ketchup: Beim Kochen Chilischoten und Tabasco beimengen
- süßer Ketchup: Gegen Ende der Kochzeit Honig oder Agavensirup hinzufügen
Lagerung und Haltbarkeit
… von selbst gemachtem Tomatenketchup
Nachdem der Ketchup fertig zubereitet ist, sollte er direkt in sterilisierte Einmachgläser gefüllt und luftdicht verschlossen werden. Anschließend kann er an einem möglichst kühlen Ort gelagert werden. Die Haltbarkeit von Ketchup variiert und hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Denn die Langlebigkeit der Gewürzsoße steht beispielsweise in direktem Zusammenhang mit dem beigefügten Essig, welcher als Konservierungsmittel wirkt. Grundsätzlich gelten für die Haltbarkeit folgende Richtwerte:
- ungeöffnet etwa 12 Monate
- angebrochene Gläser im Kühlschrank 6-8 Wochen