Wirft die Tomatenpflanze ihre Blüten ab, können mehrere Ursachen dafür verantwortlich sein. Dieser Beitrag beleuchtet mögliche Auslöser für ausfallende Tomatenblüten im Klein- und Hausgarten.Im Vordergrund stehen dabei einfach realisierbare, präventive Pflegemaßnahmen.
Tomatenblüte nicht befruchtet
Tomaten haben zwittrige Blüten. Damit ermöglicht es die Natur, die Befruchtung im Freilandanbau selbstständig durchzuführen. Fehlende Insekten beziehungsweise windstille Anbaubedingungen beeinträchtigen dies ebenso ungünstig.
Tipp: Die natürliche Befruchtung der Tomatenpflanze im Gewächshaus oder auf der Fensterbank kann günstig beeinflusst werden, indem regelmäßig leicht an dieser gerüttelt wird. Es gibt Experten, welche dazu raten, dies während der Mittagszeit sonniger Sommertage zu realisieren.
Dies bedeutet gleichzeitig auch, dass eine üppige Blütentracht keine Garantie für eine reiche Ernte ist. Schließlich werden Tomatenfrüchte nur dann ausgebildet, wenn eine Befruchtung der Blüten stattfand.
Um Hummeln und Bienen im Tomatenbeet anzulocken, können Insekten anlockende Pflanzen Abhilfe schaffen. Hierzu zählen:
- Kulturpflanzen (Apfel, Birne, Borretsch, Brombeere, Himbeeren)
- Gartenpflanzen (Kapuzinerkresse, Lavendel, Lupine, Sonnenblume, Thymian)
- Heckenpflanzen (Holunder, Weißdorn, Wildrose, gemeiner Schneeball, Traubenkirsche)
- Rankpflanzen (Blauregen, Clematis, Efeu, Geißblatt)
- Wildpflanzen (Baldrian, Johanniskraut, Löwenzahn, Rot- und Weißklee)
Weitere Methoden, um die Bestäubung im Gewächshaus oder auf der Fensterbank zu unterstützen sind:
- Tomatenblüte regelmäßig mit weichem Pinsel bestreichen
- elektrische Zahnbürste begünstigt das Herausfallen notwendiger Pollen durch Vibration
- kontinuierliches Lüften fördert Luftzirkulation
Hinweis: Diese manuellen Methoden sind nur realisierbar, wenn die Luftfeuchtigkeit unter 80 Prozent liegt. Im anderen Fall klumpen die Blütenpollen heraus. Weiterhin sollte die Temperatur unter 30 Grad Celsius liegen. Für einen ertragreichen Tomatenanbau empfiehlt sich daher die Nutzung eines Hydrometers als auch Thermometers.
Darüber hinaus ist es sinnvoll, jede übrige Blüte abzubrechen, sobald die erwünschte Anzahl an Fruchtansätzen bei der Pflanze erreicht ist. Auf diese Weise investieren Tomatenpflanzen bereits frühzeitig ihre gesamte Energie in angelegte Fruchtansätze. Im Ergebnis wäre hierbei mit voluminösen und prallen Tomatenfrüchten zu rechnen.
Phosphormangel bei Tomatenpflanzen
Sollten zahlreiche Tomatenblüten pro Pflanze abfallen, kann auch ein Mangel an Phosphor dafür verantwortlich sein. Diese Mangelerscheinung liegt jedoch nur dann vor, wenn gleichzeitig blau bis lilafarbene Verfärbungen an Blättern und Stängeln der Tomatenpflanze zu beobachten sind.
Tipp: Grundsätzlich kann Mangelerscheinungen bei Tomaten mithilfe von Gesteinsmehl Abhilfe entgegen gewirkt werden. Zudem sollte im geplanten Tomatenbeet bereits im zeitigen Frühling reichlich Kompost eingearbeitet werden. Dies ermöglicht optimale Bedingungen für die natürlich üppige Entwicklung.
Blütenabwurf durch Umsetzen der Pflanze
Beim Tomatenpflanzen selbst ziehen ist es von großer Bedeutung, unbedingt den richtigen Zeitpunkt für das Umtopfen zu wählen. Um diesen Schritt nicht verfrüht durchführen zu müssen, empfiehlt es sich, die Tomatensamen in einem Abstand von mindestens drei Zentimetern auszusäen.
Vor dem Herausnehmen der einzelnen Pflanze ist die Erde leicht zu befeuchten, damit möglichst wenig Wurzelwerk beschädigt wird. Nach dem Setzen ist die Pflanze gut anzugießen. Die Zugabe von Kompost erleichtert den gesamten Prozess.
Jungpflanzen können auch dann noch umgesetzt werden, wenn der erste Fruchtansatz bei Tomaten bereits erkennbar ist.
Weiterhin zu beachten ist:
- Bodentemperatur von mindestens 15 Grad Celsius
- Topfballen maximal zu zwei Dritteln in die Erde einsetzen
- auf ideale Pflanzdichte achten (abhängig von der Sorte)
Zu kalte Nächte schädigen Tomatenblüten
Tomatenpflanzen werfen die Blüte ab, wenn es nachts über mehrere Tage hinweg zu kalt ist. Zwölf Grad Celsius sollten dabei nicht unterschritten werden.
Sollten die im Kleingarten kürzlich ausgesetzten Tomaten bereits einen oder mehrere Blütenansätze aufweisen, ist es hilfreich, bei angekündigten niedrigen Nachttemperaturen einen Pflanzenschutz zu verwenden. Kleine Pflanzen können im Freilandanbau mit speziellen Hütchen vor niedrigen Temperaturen geschützt werden. Bei größeren Exemplaren kann die Nutzung von Gartenvlies sinnvoll sein.
Ungünstige Witterung schadet Tomatenblüten
Nicht nur der nächtliche Temperaturabfall oder anhaltend feuchte Gartentage beeinträchtigen die Tomatenblüte ungünstig. Auch zu lange Trockenzeiten bei extremen Temperaturen um die 30 Grad Celsius führen dazu, dass die Tomate ihre Blüte abfallen lässt.
In diesem Fall gibt es keinen effizienten Lösungsansatz. Es ist lediglich möglich, auf eine kontinuierliche Bewässerung des Erdbodens auf dem Tomatenbeet zu achten. Zusätzlich schützen Gärtner den Boden durch Mulchen vor dem Austrocknen. Zudem wird hierbei Schutz vor weiteren ungünstigen Beeinträchtigungen der Tomatenpflanzen gewährleistet.
Ausblick für eine gesunde Entwicklung der Pflanze
Unabhängig davon, welche Ursachen den Blütenabfall bei Tomaten im Kleingarten auslösen, gibt es einen klaren Hinweis auf die Unbedenklichkeit desselbigen. Bildet die Pflanze nach dem Abfall neue Blüten aus, steht der üppigen Entwicklung von Tomatenfrüchten nichts mehr im Weg.
Dennoch ist es empfehlenswert, weiterhin artgerechte Pflegemaßnahmen beizubehalten und kontinuierlich zu praktizieren.