Vertrocknete Tomatenblätter sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch ein Hinweis auf unterschiedliche Krankheiten oder Schädlinge sein. Lesen Sie hier, wann die verdorrten Blätter eine Gefahr darstellen und was Sie dagegen tun können!
Vertrocknete Blätter lassen sich oft auf harmlose Ursachen wie den falschen Standort oder Pflegefehler zurückführen. Allerdings gibt es auch zahlreiche Schädlinge und Krankheiten, welche sich durch verdorrte Blätter bemerkbar machen. Wenn das Blattwerk vertrocknet, sollte deshalb stets nach weiteren Symptomen Ausschau gehalten werden. Denn nur dann lässt sich die Ursache für die vertrockneten Blätter finden und rechtzeitig entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Sonnenbrand
Tomaten bevorzugen einen möglichst sonnigen Standort, allerdings kann es immer wieder dazukommen, dass die Pflanzen einen Sonnenbrand bekommen. Insbesondere Jungpflanzen sind hiervon häufig betroffen, da sie noch besonders empfindlich sind. Wenn die Tomaten einen Sonnenbrand haben, zeigen sich zudem helle bis weiße Flecken an den Blättern. Ebenso können die Früchte einen Hitzeschaden erleiden, welcher sich durch kreisförmige, flache Risse zeigt. Bei einem Sonnenbrand ist unverzügliches Handeln gefragt, um weitere Hitzeschäden möglichst zu vermeiden:
- Pflanze ausgiebig gießen
- Kübelpflanzen in den Schatten stellen
- Freiland- und Gewächstomaten schattieren
- nur sanft ausgeizen
Kälteschaden
Nicht nur die Hitze, sondern auch die Kälte macht den Tomaten zu schaffen. Denn die Pflanzen sind äußerst kälteempfindlich und reagieren dementsprechend auf zu niedrige Temperaturen. Oft treten Kälteschäden auf, wenn die Nachttemperaturen im Frühjahr unter 5 Grad fallen. Die Tomatenblätter hellen sich zwischen den Blattadern auf und werden nekrotisch. Bei besonders starken Kälteschäden färben sich die Blätter zudem braun und vertrocknen. Um das zu verhindern, ist es wichtig, die Tomaten ausgiebig vor Kälte zu schützen:
- insbesondere wenn Spätfrost droht
- in der Nacht Tomaten mit Kälteschutz versehen
- beispielsweise mit einem Vlies
- Kübeltomaten in den Innenbereich holen
Pflegefehler: Nährstoffmangel
Vertrocknete Blätter lassen sich oftmals auch auf Pflegefehler zurückführen, wobei insbesondere das Düngen sich als Ursache hierfür erweist. Werden die Pflanzen zu stark gedüngt, kann es zu einem Nährstoffüberschuss und somit zu vertrockneten Blättern kommen. In diesen Fällen ist es ratsam, Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die Düngung entsprechend umzustellen:
Magnesiummangel
Bei einem Magnesiummangel hellen sich die Blattbereiche zwischen den Blattadern auf und die Blätter vergilben. Im weiteren Verlauf färben sich die Blätter braun und vertrocknen. Auffallend ist, dass die Hauptadern hiervon unberührt bleiben und ihre grüne Färbung beibehalten. Dem Magnesiummangel lässt sich mit einfachen Handgriffen entgegenwirken:
- magnesiumhaltigen Dünger verabreichen
- beispielsweise Bittersalz
- pH-Wert des Bodens erhöhen
- hierfür eignen sich dolomitische Kalke
Kaliummangel
Kalium stellt einen essenziellen Nährstoff für die Tomaten dar, denn er fördert nicht nur das Gewebe, sondern wirkt sich auch positiv auf den Wasserhaushalt aus. Wenn die Tomaten zu wenig Kalium erhalten, verdunsten die Blätter mehr Wasser, wodurch sie dementsprechend schneller erschlaffen. In weiterer Folge färben sich die Blätter braun und trocknen ein. In diesem Fall sollten die Pflanzen mit einem kaliumhaltigen Düngemittel gedüngt werden, wobei sich hierfür folgende Dünger am besten eignen:
- Holzasche
- Gülle
- Beinwelljauche
Tipp: Ein Kaliumdünger lässt sich schnell und einfach selbst herstellen, indem etwas Pottasche in Wasser aufgelöst wird. Generell wird hierfür etwa ein Liter Wasser mit 120 Gramm Pottasche gemischt.
Krankheiten
Viele Tomatenkrankheiten machen sich am Laub bemerkbar, wie beispielsweise vertrocknete Blätter. Die Krankheiten sind zum Teil durchaus aggressiv und nicht immer lassen die Pflanzen retten. Je nach Symptom und Krankheitsbild lohnt sich jedoch der Versuch, Gegenmaßnahmen zu ergreifen:
Tomatenwelke
Bei der Tomatenwelke vergilben die Blätter, ehe sie sich braun färben und schließlich vertrocknen. Ein weiteres Symptom dieser Krankheit sind braune Längsstreifen an den oberen Stängeln, welche zudem eingesunken sind. Die Tomatenwelke befällt auch die Früchte und „verziert“ diese mit braunen Flecken. Auffällig hierbei ist, dass die Flecken an den Tomaten einen hellen Hof haben. Erkrankte Tomatenpflanzen sterben ab und können auch nicht gerettet werden. Damit sich die Tomatenwelke nicht weiter ausbreitet, sollte daher wie folgt vorgegangen werden:
- betroffene Pflanze vernichten
- nicht auf dem Kompost entsorgen!
- an der selben Stelle keine Tomaten anbauen
- für etwa 4 Jahre
Kraut- und Braunfäule
Die Kraut- und Braunfäule tritt sehr oft an den Tomaten auf, insbesondere wenn diese nahe von Kartoffeln angebaut werden. Bei einer Erkrankung bilden sich zunächst grauschwarze Flecken an den Stängeln und Blättern. Im weiteren Verlauf färben sich die Blattspitzen braun und auf der Blattunterseite bildet sich ein weißer Schimmelbelag. Die Blätter faulen schlussendlich und vertrocknen. Die Krankheit macht sich zudem an den Früchten bemerkbar, welche ebenfalls graugrünen, runzeligen Stellen aufweisen. Die Kraut- und Braunfäule lässt sich jedoch vorbeugen:
- nicht neben Kartoffeln pflanzen
- immer von unten gießen
- regelmäßig ausgeizen
- bei Befall Kupferpräparat spritzen
- alternativ Pflanzenschutzmittel einsetzen
- beispielsweise Ortiva Spezial Pilz-frei
Löffelblättrigkeit
Pflegefehler können ebenfalls zu vertrockneten Blättern führen, denn die sogenannte Löffelblättrigkeit entsteht unter anderem durch zu starkes Ausgeizen. Hierbei rollen sich die Blätter nicht nur von oben nach unten ein, sondern trocknen zudem aus. Die Löffelblättrigkeit mag zwar optisch unschön sein, allerdings wirkt sie sich in der Regel nicht auf die Ernte aus. Um die Löffelblättrigkeit dennoch zu vermeiden, sollte Folgendes berücksichtigt werden:
- nicht zu stark ausgeizen
- Nährstoffdichte im Boden mäßigen
- Dünger stets richtig dosieren
Schädlinge
Tomaten sind auch unter zahlreichen Schädlingen beliebt, deren Befall ebenfalls zum Vertrocknen der Blätter führen kann. Die meisten Plagegeister lassen sich jedoch in der Regel erfolgsversprechend bekämpfen und die Pflanzen somit retten.
Tomatenrostmilbe
Bei einem Befall von Tomatenrostmilben verfärben sich zunächst die Stängel und einzelne Blattstiele braun. In weiterer Folge sind auch die Blätter betroffen, welche sich bronzefarben bis rostbraun verfärben. Bei einem starken Befall rollen sich die Blätter anschließend vom Rand nach oben und vertrocknen. Ein besonders starker Befall kann zu ungenießbaren Früchten und in weiterer Folge zum Absterben der Pflanze führen. Leider wird ein Befall meist erst im Spätstadium erkannt, sodass eine Bekämpfung oft nicht mehr möglich ist. Werden die Tomatenrostmilben jedoch frühzeitig erkannt, lohnt sich folgender Bekämpfungsversuch:
- biologisch bekämpfen mit Raubmilben
- alternativ chemische Pflanzenschutzmittel einsetzen
- bei starkem Befall Pflanzen entsorgen
Spinnmilben
Die lästigen Spinnmilben bilden feine Spinnfäden auf den Pflanzen, welche mit freiem Auge erkennbar sind. Des Weiteren hinterlassen sie durch ihre Saugtätigkeit etliche helle Pünktchen am Blattwerk. Bei einem starken Befall kräuseln sich die Blätter ein, vertrocknen und fallen schließlich ab. Die Spinnmilben lassen sich jedoch erfolgsversprechend wie folgt bekämpfen:
- Rapsöl
- Kaliseife
- natürliche Feinde einsetzen
- wie Gallmücken oder Raubmilben