Weiße Flecken auf den Tomatenblättern sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch ein Indiz für Krankheiten oder Schädlinge sein. Erfahren Sie hier, wie Sie die Ursache für weiße Flecken auf den Tomatenblättern feststellen können, und wie sich diese am besten beseitigen lassen!
Insbesondere im Frühjahr und im Sommer kommt es häufig vor, dass sich an den Tomatenblättern weiße Flecken bilden. Meist lassen sich die unschönen Verfärbungen auf einen Sonnenbrand zurückführen, allerdings nicht immer! Denn die weißen Flecken können auch ein Symptom vom Echten Mehltau oder von einem Schädlingsbefall sein. Deshalb ist es ratsam, die betroffenen Tomatenpflanzen genauer zu betrachten und auf weitere Auffälligkeiten zu kontrollieren.
Sonnenbrand
Am häufigsten lassen sich weiße Flecken auf den Tomatenblättern auf einen Sonnenbrand zurückführen. Besonders gefährdet hierfür sind Jungpflanzen, welche nicht ausreichend abgehärtet wurden. Allerdings können auch ältere Tomatenpflanzen einen Sonnenbrand bekommen, vor allem wenn diese zu stark ausgegeizt wurden. Bei einem Sonnenbrand bilden sich nicht nur weiße Flecken an den Blättern, sondern auch glasige Flächen auf den Früchten. Wenn die Pflanzen weiterhin in der prallen Sonne verweilen, bekommen die Tomaten zudem Risse und platzen irgendwann auch auf. Bei einem Sonnenbrand sollte daher rasch wie folgt reagiert werden:
- Tomaten schattieren
- Kübelpflanzen in den Schatten stellen
- im Freiland: Sonnenschirm oder Sonnensegel
- im Gewächshaus: Sonnenschutz-Vlies oder Schattennetz
- Pflanzen ausreichend gießen
- nicht zu stark ausgeizen
Tipp: Um für zusätzlichen Schatten im Gewächshaus zu sorgen, kann das Glas mit einer Schattierfarbe bestrichen werden. Alternativ dazu bietet es sich an, die Dachfläche mit einem Kalkanstrich zu versehen.
Echter Mehltau
Wenn sich auf den Tomatenblättern weiße Flecken bilden, lässt sich dies meist auf den echten Mehltau zurückführen. Hierbei handelt es ich um einen Pilz, welcher bereits ab dem Frühjahr auftritt und auch als „Schönwetterpilz“ bekannt ist. Typisch für diesen Pilz ist, dass die weißen Flecken leicht pudriges bzw. mehlartiges wirken und sich in weiterer Folge auch auf den Stiel ausbreiten. Im Spätstadium färbt sich das betroffene Blattwerk gelblich-braun und verwelkt. Eine Behandlung mit chemischen Mitteln ist leider nicht möglich, allerdings lässt sich der Echte Mehltau im Frühstadium oft mit einem Hausmittel bekämpfen:
- Frischmilch mit Wasser mischen
- Verhältnis von 1:8
- Pflanze alle 2 Tage besprühen
- befallene Blätter entfernen
Tipp: Wenn die betroffenen Tomaten im Kübel kultiviert wurden, lohnt es sich, diese vorerst von anderen Pflanzen zu isolieren.
Spinnmilben
Spinnmilben sind ab dem Frühjahr sehr häufig auf den Tomaten anzutreffen. Bei einem Befall machen sich zunächst eine Unmenge an kleinen, hellen Pünktchen auf den Blättern bemerkbar. Diese Flecken entstehen durch die Saugtätigkeit der Schädlinge, welche sich vom Zellsaft der Blätter ernähren. Wenn der Befall nicht eingedämmt wird, entziehen die Spinnmilben den gesamten Saft aus den Blättern, sodass diese schlussendlich vertrocknen und abfallen. Allerdings lassen sich die Plagegeister sehr erfolgreich bekämpfen:
- Pflanze mit Rapsöl oder Kaliseife behandeln
- alternativ mit Neem besprühen
- natürliche Feinde der Spinnmilbe einsetzen
- beispielsweise Raubmilben oder Gallmücken
Tipp: Spinnmilben hinterlassen feine Spinnweben an den Pflanzen, welche sich mit einem einfachen Trick besonders gut erkennen lassen: Hierfür wird die Pflanze einfach mit etwas besprüht.
Thripse
Ein weiterer Schädling, der für weiße Flecken an den Tomatenblättern sorgt, ist die Thripse. Hierbei handelt es sich um kleine Insekten, welche die äußeren Zellen der Tomatenblätter aussaugen. Dadurch entstehen zunächst viele gelbe Flecken, welche sich im weiteren Verlauf silbrig bis weiß verfärben. Zudem lassen sich mit dem freien Auge oft kleine schwarze Pünktchen auf den Blättern erkennen, bei welchen es sich um Kotausscheidungen des Ungeziefers handelt. Im Spätstadium trocknen die Blätter schließlich aus und fallen ab. Die Thripse vermehrt sich enorm schnell und breitet sich regelrecht wie ein Lauffeuer aus. Allerdings ist lässt sich auch dieser Schädling mit einfachen Handgriffen bekämpfen:
- Blautafeln aufhängen
- mit Seifenlauge besprühen
- dieses mit 1 Liter Wasser und 2 EL Olivenöl mischen
Tomatenminiermotte
Helle Flecken auf den Tomatenblättern können auch durch das Fressverhalten von Tomatenminiermotten entstehen. Denn diese Schädlinge legen ihre Eier auf den Blättern ab, sodass sich deren Larven anschließend regelrecht durch die Blätter fressen können. Der Befall wirkt sich sowohl auf den Ertrag als auch auf die Qualität der Tomaten aus. Es ist daher ratsam, die Tomatenminiermotte rechtzeitig wie folgt zu bekämpfen:
- Pflanzenschutzmittel spritzen
- Pheromonfallen aufhängen
- natürliche Feinde einsetzen
- wie beispielsweise Schlupf-, Erz-, oder Brackwespen
Tomatenminierfliege
Bei einem Befall mit der Tomatenminierfliege machen sich zunächst kleine, runde Flächen am Blattwerk bemerkbar. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um Flecken, sondern eigentlich um Einstichstellen. Denn die Tomatenminierfliege nutzt diese zum einen, um den Saft aus den Blättern zu saugen und zum anderen, um ihre Eier in die Blätter abzulegen. Zudem sind etliche Miniergänge am Blatt erkennbar, da sich die Larven durch das Blatt fressen. Bei einem Befall der Tomatenminierfliegen sollten folgenden Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden:
- natürliche Feinde einsetzen
- beispielsweise Schlupfwespen
- Gelbtafeln aufstellen
Hinweis: Neben der Tomatenminierfliege gibt es noch die Adernminierfliege, welche die selben typischen Merkmale an den Blättern hinterlässt.