Wenn sich Risse auf den Tomaten bilden, sollte rasch gehandelt werden. Denn die Risse können zum Platzen der Früchte führen, sodass diese nicht mehr verzehrt werden können. Erfahren Sie hier, warum die unschönen Risse entstehen und wie Sie diese vorbeugen können!
Risse auf den Tomaten können aus vielerlei Gründen entstehen, denn sowohl Pflegefehler als auch das Wetter begünstigen die unschönen Merkmale. In der Regel sind die Risse harmlos, allerdings sollten sie genauer betrachtet werden. Denn anhand ihrer Form lässt sich meist die Ursache erkennen und dementsprechend agieren.
Sternenförmige Risse
Wenn die Risse auf den Tomaten sternenförmig verlaufen, lässt sich dies meist auf eine unregelmäßige Nährstoffversorgung zurückführen. Denn sowohl das unregelmäßige Gießen als auch eine plötzliche Erhöhung der Düngermenge sowie zu starkes Ausgeizen kann zu Rissen an den Tomaten führen.
Zu starkes Ausgeizen
Das Ausgeizen der Tomatenpflanzen ist zwar grundsätzlich ratsam, allerdings sollte nie zu viel Laub entfernt werden. Denn das Laub spendet nicht nur Schatten, sondern gibt auch Wasser ab. Wenn jedoch nicht genügend Blattwerk vorhanden ist, nehmen die Wurzeln mehr Wasser auf, als abgegeben werden kann. Deshalb sollten die Tomatenpflanzen zwar regelmäßig, aber stets in Maßen ausgegeizt werden:
- nicht zu viel Laub entfernen
- im Zweifelsfall Geiztriebe stehen lassen
- Wassermenge stets anpassen
Unregelmäßige Bewässerung
Die Bewässerung wird von vielerlei Faktoren beeinflusst, zum einen ist natürlich die Regelmäßigkeit entscheidend. Denn die Tomaten gedeihen am besten auf einem gleichmäßig feuchten Untergrund. Ist es jedoch zu lange trocken und anschließend feucht, bilden sich Risse an den Früchten. Allerdings lässt sich dies vorbeugen, indem beim Gießen auf Folgendes geachtet wird:
- regelmäßig gießen
- im Sommer öfter gießen
- bei Bedarf automatische Bewässerung einsetzen
- oder Wasserspeicher
- im Freiland nach Regen nicht bewässern
Tipp: Um festzustellen, ob der Untergrund für die Tomaten feucht genug ist, lohnt sich eine Daumenprobe. Ist die Erde in etwa ein bis zwei Zentimeter Tiefe trocken, müssen die Tomatenpflanzen unbedingt bewässert werden.
Erhöhung der Düngermenge
Um das Wachstum der Tomatenpflanzen anzuregen, sollten sie kontinuierlich mit Dünger versorgt werden. Wenn die Düngemenge jedoch zu rasch erhöht wird, wachsen die Früchte schneller als ihre Schale. Dadurch entstehen unschöne Risse, welche in weiterer Folge zum Aufplatzen der Früchte führen können. Wie auch beim Gießen und Ausgeizen kommt es beim Düngen auf die Regelmäßigkeit und die Menge an:
- am besten Langzeitdünger verwenden
- beispielsweise Kompost
- ab dem ersten Blütenansatz Dosis schrittweise erhöhen
- keinesfalls die Düngermenge radikal erhöhen
Kreisförmige, flache Risse
Wenn an den Tomaten kreisförmige, flache Risse stehen, deutet dies meist auf einen Sonnenbrand hin. Vor allem empfindliche Jungpflanzen sind hierfür gefährdet, weshalb diese stets ausreichend abgehärtet werden sollten. Ein Sonnenbrand kann jedoch auch ältere Pflanze treffen, wenn beim Ausgeizen zu viele Blätter entfernt wurden. Denn das Blattwerk dient den Tomaten als Schattenspender und fungiert somit als natürlicher Sonnenschutz. Kreisförmige, flache Risse lassen sich jedoch ebenfalls mit wenigen Handgriffen vorbeugen:
- Jungpflanzen ausreichend abhärten
- bei Sonnenbrand die Pflanzen schattieren
- Kübelpflanzen in den Schatten stellen
- im Freiland Sonnenschirm oder Sonnensegel aufstellen
- im Gewächshaus Kalkanstrich oder Schattennetz anbringen
Ringförmige Risse
Insbesondere an Freilandtomaten machen sich oftmals ringförmige Risse bemerkbar. Diese entstehen zum einen, wenn das Wetter sehr abwechslungsreich ist, zum Beispiel wenn auf nasse, kalte Tage eine trockene Hitzeperiode folgt. Allerdings können die Risse auch durch starke Schwankungen der Temperaturen zwischen Tag und Nacht entstehen. Um ringförmige Risse zu vermeiden, sollten die Temperatur- und Wetterschwankungen stets berücksichtigt und ausgeglichen werden:
- bei wechselhaftem Wetter weniger gießen
- wenn Nachttemperatur enorm sinkt, Pflanze wärmen
- beispielsweise mit einer Folie oder einem Gartenvlies
Viele kleine Risse
Wenn auf den Tomaten viele kleine Risse entstehen, ist die Ursache meist ein Zusammenspiel von Bewässerung und Sonneneinstrahlung. Denn die Risse treten häufig auf, wenn man die Tomatenpflanzen zu stark bewässert und sie anschließend zu starker Sonne aussetzt. Bei vielen kleinen Rissen ist es ratsam, die Bewässerung zu verfeinern:
- nur früh morgens oder abends gießen
- Tomaten vor Feuchtigkeit schützen
- immer von unten, direkt auf die Erde gießen
- bei Bedarf eine Tomatenhaube aufstellen
Aufgeplatzte Früchte
Tomaten mit Rissen sehen zwar unschön aus, allerdings muss mann diese nicht zwingend entsorgen. Denn viele Früchte kann man trotz der Risse bedenkenlos verzehren. Entscheidend hierfür sind die Tiefe sowie das Aussehen der jeweiligen Risse. In jedem Fall sollten Sie die Tomaten schnell pflücken und anschließend die Risse kontrollieren.
- Tomaten mit trockenen, verschlossenen Rissen kann man noch verzehren
- hierfür die unschöne Stelle einfach herausschneiden
- Tomaten mit offenen Rissen entsorgen
- durch die Risse können Schädlinge und Krankheitserreger eindringen
Tipp: Die verzehrbaren Tomaten eignen sich hervorragend für die Weiterverarbeitung, wie beispielsweise zu Soßen oder Säften.