Wer Tomaten liebt, spielt früher oder später mit dem Gedanken, eigene Tomatenpflanzen anzubauen. Die Auswahl an Sorten in Lebensmittelgeschäften und auf Wochenmärkten ist begrenzt. Umso verlockender ist es, sich das Saatgut seiner Lieblingssorte zu kaufen, um seine eigenen Pflanzen aus Samen zu ziehen. So können Sie auch exotische Arten ausprobieren.
Das Aussäen macht Freude und ist preiswerter als der Kauf einer fertigen Jungpflanze. Für die Anzucht müssen Sie kein professioneller Gärtner sein. Wir erklären Ihnen, wie es geht.
Standort
- hell
- warm
- keine Zugluft
- gut isoliert
Für die Aussaat der Tomatenkerne eignet sich daher innerhalb des Hauses am besten eine Fensterbank, die sich über einer Heizung befindet. Sie sollten die zarten Kerne jedoch gut vor Zugluft schützen. Bei Fensterbänken aus Stein und der Gefahr von Kältebrücken ist es zu empfehlen, vorher mit der Hand zu prüfen, wie kalt sich dieser Standort anfühlt. Um das Kälteproblem zu lösen, können Sie etwas Isolierendes auslegen, auf die Sie die Tomatensamen stellen. Zur Isolation eignen sich zum Beispiel alte Zeitungen. Wenn die Pflanzen bereits etwas gewachsen sind, ist die Kälteempfindlichkeit nicht mehr so groß.
Keinen hellen und warmen Standort?
Dann sind Wachstumslampen eine gute Lösung. Diese sind zum Ziehen einer Tomate bestens geeignet. Diese Varianten gibt es:
- LED
- Energiesparlampen
- Leuchtstoffröhren
Tipp: Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um echte Tageslichtlampen handelt mit mindestens: 5400 bis 6500 Kelvin.
Eine andere Möglichkeit sind spezielle Anzuchtkästen mit integriertem Wachstumslicht und einer „Fußbodenheizung“ für die zarten Kerne. Wenn Sie die Tomatenkerne in diesen Kästen aussäen, können Sie sie auch in dunkle Räume oder in ein Regal stellen.
Anzuchtgefäße und Erde
Für das Aussäen der Tomatenkerne benötigen Sie ein Anzuchtgefäß. Geeignet sind eine Anzuchtschale, auch Aussaatschale genannt, mit einem transparenten Deckel oder ein Gefäß aus gepresstem Torf. Alternativ können Sie flache Behälter aus Styropor oder Plastik nehmen. Diese sollten unbedingt mit Abzugslöchern versehen sein, um Staunässe zu vermeiden. Die Nässe würde den zarten Kernen bei der Anzucht schaden. In die Anzuchtgefäße füllen Sie dann spezielle Anzuchterde aus dem Fachhandel: nährstoffarme Aussaaterde. Eine andere Option ist es, die Tomatenkerne einzeln in kleine Töpfe zu geben. Das ist beim Ziehen von Tomaten möglich, da sie zuverlässig keimen. Leichter geht die Anzucht in Multitopfplatten, in der viele Gefäße direkt nebeneinander angeordnet sind. Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, haben Sie es später beim Pikieren, dem Vereinzeln der Pflanzen, einfacher.
Das Aussäen
- 4 bis 5 cm Erde
- 0,5 cm Saattiefe
- 1 Kern pro Loch
Die Aussaatgefäße füllen Sie mit Anzuchterde. Bohren Sie für jeden Kern ein kleines Loch. Das können Sie gut mit einem Stift erledigen. Legen Sie in jedes Loch nur einen Kern hinein und bedecken Sie ihn vorsichtig mit etwas Erde. Am einfachsten geht es, wenn Sie die Erde locker darüber sieben. Die Samen einer Tomate benötigen zum Keimen kein Licht und sind in der nährstoffreichen Erde bestens aufgehoben.
Tomatensamen richtig befeuchten
Gießen Sie die Samen gründlich an und halten Sie sie von nun an gleichmäßig feucht. Ein praktisches Hilfsmittel ist ein Wassersprüher, der auch als Handsprüher bezeichnet wird. Mit diesem gelingt es Ihnen leicht, die frische Saat behutsam zu befeuchten. Beim Gießen mit einer Gießkanne besteht die Gefahr, die Samen wegzuspülen. Achten Sie in den folgenden Tagen darauf, dass die Aussaat nicht austrocknet, denn dann wird sie nicht erfolgreich sein. Feuchten Sie daher mehrmals am Tag die Erde mit der Sprühflasche an, damit die Kerne gesund keimen und prächtig gedeihen können.
Ein Tipp:
Das Wasser zum Befeuchten darf nicht zu kalt sein. Eine gute und zugleich praktische Möglichkeit ist es, das Gießwasser bereits vorher auf der Fensterbank bereitzustellen. So hat es die passende Temperatur und steht immer griffbereit.
Mini-Gewächshäuser zur Anzucht
Ein Gewächshaus in Miniatur-Ausgabe trägt dazu bei, dass Ihre Tomatensamen schneller keimen. Es ist mit einer transparenten Haube ausgestattet, unter der ein feucht-warmes Klima entsteht. Dieses ist ideal für das Ziehen einer Tomatenpflanze. Es ist wichtig, die Abdeckhaube täglich kurz zu öffnen, damit ein Luftaustausch stattfinden kann.
Keimtemperatur
- 18 bis 25 Grad Celsius
Keimdauer
- 10 Tage
Tomaten pikieren
Sobald Sie die ersten Blätter Ihrer Tomate sehen können, ist es an der Zeit, die jungen Tomatenpflanzen zu pikieren, das heißt zu vereinzeln. Hierfür bereiten Sie Blumentöpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 9 cm vor, in die Sie etwas normale Blumenerde füllen. Zum Pikieren verwenden Sie am besten einen speziellen Pikierstab. Als Alternative bietet sich der Griff eines Löffels an. Damit heben Sie das Wurzelwerk Ihrer Tomatenpflanzen behutsam an. Dann setzen Sie die Tomaten in die bereitgestellten Blumentöpfe. Wenn Sie für die Aussaat der Kerne anfangs Multitopfplatten verwendet haben, können Sie sie nun gemeinsam mit ihren Wurzelballen in die größeren Töpfe umsetzen.