Die Picolino ist eine äußerst ertragreiche Tomatensorte, welche viele süße Cherrytomaten trägt. Erfahren Sie hier alles Wissenswerte über die Eigenschaften und den Anbau der beliebten Tomate.
Die Tomatensorte „Picolino“ erfreut sich großer Beliebtheit, zurecht! Denn die schnell wachsende Pflanze ist nicht nur äußerst ertragreich, sondern zugleich resistent gegen viele gefürchtete Tomatenkrankheiten. Wer diese robuste Tomatensorte kultivieren möchte, kann dies sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus oder auf dem Balkon tun. Wichtig ist die fachgerechte Pflege, denn die Picolino muss sowohl gestützt als auch ausgegeizt werden.
Tomate Picolino
Die Tomate „Picolino“ zählt zwar zu den Cherrytomaten, allerdings sind ihre Früchte im Vergleich zu anderen Vertretern dieser Sorte relativ groß. Die leuchtend roten Tomaten gelten als besonders platzfest und sind zudem nur selten vom Grünkragen betroffen. Zudem bestechen die mittelgroßen Früchte der Picolino durch folgende Eigenschaften:
- Geschmack: süß und aromatisch
- Zuckergehalt: 5-6 %
- Festigkeit: schnittfest, jedoch nicht zu hart
- Fruchtgewicht: 30-40 Gramm
Standort
Die ertragreiche Picolino kann sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus angebaut werden. Wenn genügend Platz vorhanden ist, eignet sie sich auch für den Anbau auf dem Balkon. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass diese Tomatensorte eine Höhe von knapp zwei Metern erreichen kann. Wenn sie neben anderen Pflanzen angebaut wird, ist ein Pflanzabstand von etwa 45 bis 60 Zentimetern einzuhalten. Zudem hat die Picolino folgende Ansprüche an den Standort:
- sonnig und warm
- rund 8 Stunden Sonnenlicht pro Tag
- Temperaturen zwischen 20-25 Grad
- Schutz vor Wind und Regen
Boden/Substrat
Die Picolino hat dieselben Ansprüche an den Untergrund wie alle anderen Tomatenpflanzen und bevorzugt in jedem Fall einen sehr nährstoffreichen Boden. Während es für die Kultur im Kübel eigens konzipierte Tomatenerde gibt, muss bei der Erde im Freiland manchmal etwas nachgeholfen werden. Denn die Tomaten wachsen am besten, wenn der Boden folgende Voraussetzungen erfüllt:
- locker und gut durchlässig
- ideal ist ein Lehmboden
- pH-Wert zwischen 6,5-7,0
Tipp: Für die Kultur im Kübel empfiehlt es sich, spezielle Tomatenerde zu verwenden. Denn diese ist besonders nährstoffreich und wird den Ansprüchen der Tomatenpflanzen definitiv gerecht.
Aussaat
Die Aussaat der Picolino findet frühestens im Februar und spätestens im April statt. Essenziell für die Aussaat sind eine nährstoffarme Anzuchterde sowie die entsprechenden Behälter. Hierfür können unter anderem spezielle Anzuchtschalen, als auch Multitopfplatten verwendet werden. In diese Gefäße wird zunächst etwas Substrat gefüllt und anschließend das Saatgut darin verteilt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Samen ausreichend Abstand zueinander haben. Die eingesetzten Tomatensamen werden nun mit Erde bedeckt und abschließend vorsichtig bewässert.
- Behälter abdecken, jedoch nicht fest verschließen
- Erde stets feucht halten
- Gefäß an einen hellen, warmen Ort stellen
- Keimtemperatur: 20-24 Grad
- Keimdauer: 8-14 Tage
Pikieren und Abhärten
Nachdem sich die ersten Blätter gebildet haben, ist es Zeit, die Picolino zu pikieren und somit in eigene Gefäße zu setzen. Um diesen Arbeitsschritt möglichst schonend zu gestalten, ist es ratsam, die Sämlinge einige Stunden davor zu gießen. Wenn die Pflanzen umgesetzt werden, ist zugleich eine Kontrolle der Wurzeln empfehlenswert. Bei braunen oder dünnen Wurzeln ist es empfehlenswert, die Pflanze direkt zu entsorgen. Denn in den meisten Fällen entwickeln sich diese Tomaten nicht anständig weiter. Nachdem die gesunden Pflanzen umgesetzt wurden, sollten sie keinesfalls direkt ins Freiland gebracht werden. Besser ist es, sie durch das Abhärten langsam mit den Außenbedingungen vertraut zu machen:
- ab Ende April bis Ende Mai
- Temperaturen über 8 Grad
- Pflanzen immer wieder für kurze Zeit nach draußen stellen
- an einen hellen, warmen Standort
- direkte Sonne anfangs vermeiden
Tipp: Wenn es während der Abhärtung besonders regnerisch oder windig ist, sollten die Pflanzen mit einer Folie geschützt oder in den Innenbereich gebracht werden.
Einpflanzen
Wenn die Picolino im frostfreien Gewächshaus kultiviert wird, kann sie bereits ab Mitte/Ende April eingesetzt werden. Das Einpflanzen im Freiland findet jedoch in der Regel erst nach den Eisheiligen statt, da zu diesem Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit von Bodenfrost wesentlich geringer ist. Zudem ist es trockener und die notwendige Bodentemperatur von 13 bis 15 Grad ist eher gegeben. Beim Einpflanzen der Picolino ist auf Folgendes zu achten:
- muss ausreichend abgehärtet worden sein
- Pflanze ist etwa 30-40 cm hoch
- Bildung der ersten Blütendolde
- beim Einpflanzen Rankhilfe miteinsetzen
- z.B.: Tomatenstäbe aus Holz oder Kunststoff
Düngen
Die Picolino ist, wie die anderen Tomatensorten auch, ein Starkzehrer und besteht demnach auf eine regelmäßige Nährstoffzufuhr. Die Auswahl der möglichen Düngermittel ist groß, wobei sich je nach Anbaumethode bestimmte Dünger besser eignen als andere. Grundsätzlich bietet sich für alle Tomaten ein spezieller Flüssigdünger an, welcher etwa alle zwei bis drei Wochen zum Einsatz kommt. Für die Kultur im Kübel eignen sich zudem Düngestäbchen oder Drops, welcher die Pflanzen über einen längeren Zeitraum mit Nährstoffen versorgen. Wird die Picolino jedoch im Freiland angebaut, lohnt sich die Verwendung von folgenden organischen Düngemitteln:
- Kompost
- ausgegeizte Triebe
- Hornspäne und/oder Hornmehl
- Viehmist, insbesondere Pferdeäpfel
- zusätzlich Brennnesselsud oder Kaffeesatz
Gießen
Da die Tomaten im Idealfall an einem sonnigen Plätzchen stehen, ist das regelmäßige Gießen essenziell für ihre Gesundheit. Damit die Pflanzen nicht austrocknen, sollten sie daher täglich gegossen werden. Im Idealfall werden die Tomaten mit Regenwasser bewässert, allerdings eignet sich auch lauwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Wichtig ist, dass immer stets von unten gegossen wird, sodass die Blätter nicht nass werden. Denn die Picolino ist zwar resistent gegen die Samtfleckenkrankheit, allerdings begünstigen feuchte Blätter weitere Krankheiten wie beispielsweise den Grauschimmel. Um die Tomatenpflanzen stets mit ausreichend Wasser zu versorgen, ist auf Folgendes zu achten:
- täglich bewässern
- am besten morgens
- an besonders heißen Tagen öfter gießen
- zusätzlich am Nachmittag oder in den frühen Abendstunden
Ausgeizen
Wer möglichst viele Früchte ernten möchte, sollte die Picolino regelmäßig ausgeizen. Denn durch das Entfernen der überschüssigen Triebe bleibt der Pflanze mehr Kraft, welche sie in die Bildung der Früchte investieren kann. Um die Ernte positiv zu beeinflussen, sollte die Picolino bis September mehrmals wöchentlich ausgegeizt. Im Idealfall werden die Pflanzen an einem trockenen, leicht windigen Tag ausgezeigt, wobei der Morgen die beste Zeit hierfür ist. Beim Ausgeizen gilt es, Folgendes zu beachten:
- am Vortag ausgiebig gießen
- unteren Blätter entfernen
- Geiztriebe abschneiden
- ab August die frischen Blüten entfernen
- Haupttrieb bei Bedarf kappen
- ab dem 4. oder 5. Blütenstand
Ernte
Die ersten reifen Früchte der Picolino zeigen sich in der Regel bereits im Juli, denn die Tomaten entwickeln sich relativ rasch. Zur Freude vieler Hobbygärtner lassen sich die leuchtend roten Früchte bis September, manchmal sogar bis Oktober ernten. Ob die Früchte bereits reif für die Ernte sind, lässt sich an verschiedenen Merkmalen erkennen:
- Tomaten sind leuchtend rot
- keine grünen Stellen
- glatte, leicht glänzende Fruchthaut
- Tomaten sind nicht mehr zu fest
- sondern lassen sich leicht eindrücken
- Früchte lassen sich leicht pflücken
Krankheiten und Schädlinge
Die Picolino hat einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihren Verwandten, denn sie ist resistent gegen viele typische Tomatenkrankheiten. Viele gefürchtete Krankheiten wie beispielsweise die Samtfleckenkrankheit oder die Fusarium- und Verticilliumwelke stellen demnach keine Gefahr für die Picolino dar. Allerdings wird auch das robuste Pflänzchen gerne von Schädlingen befallen, wobei sich folgende Plagegeister oft an den Tomaten zu schaffen machen:
- Blattläuse
- Spinnmilben
- Thripse
- Tomatenminierfliegen
- weiße Fliege
- Tomatenrostmilben