Home Tomatenanbau Tomaten mit Hornspäne/Hornmehl düngen – so sinnvoll ist es

Tomaten mit Hornspäne/Hornmehl düngen – so sinnvoll ist es

von Marc
Hornspäne

Das Düngen der Tomatenpflanzen ist ein essenzieller Bestandteil der Pflege, ebenso auch die Wahl des passenden Düngemittels. Wer seine Tomaten möglichst biologisch züchten möchte, sollte daher einen organischen Dünger, wie beispielsweise Hornmehl oder Hornspäne, verwenden.

Horndünger ist bei den Hobbygärtnern besonders beliebt und wird sehr oft im Tomatenanbau verwendet. Zurecht; denn zum einen handelt es sich hier um ein vollkommen natürliches Produkt und zum anderen ist eine Überdüngung so gut wie gar nicht möglich. Ein weiterer Vorteil ist, dass der organische Dünger eine Wirkungsdauer von mehreren Wochen bis hin zu mehreren Monaten hat. Allerdings wirken nicht alle Horndünger gleich, denn auch hierbei gibt es unterschiedliche Variationen.

Unterschiede von Horndüngern

Beim Horndünger handelt es sich um geraspelte beziehungsweise gemahlene Hufe und Hörner vom Schlachtvieh. Er ist demnach ein reines Naturprodukt und kann sogar biologisch sein, sofern das Schlachtvieh aus einer Bio-Haltung stammt. Den organischen Dünger gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, welche sich in erster Linie anhand ihrer Größe unterscheiden:

  • Hornmehl: kleiner als 1 mm
  • Horngries: 1 bis 5 mm
  • Hornschrot: etwa 5 mm
  • Hornspäne: ab 5 mm

Inhaltsstoffe von Horndünger

Tomaten zählen zu den Starkzehrern, weshalb sie dementsprechend laufend mit Nährstoffen versorgt werden wollen. Essenziell für die Tomatenpflanzen sind hierbei vor allem Stickstoff, Phosphat, Kalium und Magnesium. Mineralische Düngemittel enthalten all die wichtigen Nährstoffe meist in einem ausgeglichenen Verhältnis, sodass der Nährstoffbedarf der Tomaten gedeckt ist. Allerdings lohnt sich vor allem im Frühjahr eine stickstoffreiche Düngung, da ohne Stickstoff kein Pflanzenwachstum möglich ist. Deshalb kommt hier sehr gerne Horndünger zum Einsatz, denn er ist einer der wertvollsten organischen Stickstoffdünger:

  • Stickstoffgehalt über 10 Prozent
  • reichert den Boden an
  • unterstützt das Wachstum der Pflanzen
  • äußert wenig bzw. kein Phosphat
  • Überdüngung mit Phosphat daher ausgeschlossen
  • wirkt pH-neutral auf den Boden

Hinweis: Da es sich hierbei um einen Stickstoffdünger handelt, wird in erster Linie nur der Stickstoffbedarf der Tomaten gedeckt. Da die Tomaten jedoch weitere Nährstoffe benötigen, eignen sich Hornspäne und Hornmehl nicht als alleiniger Dünger!

Wie wirkt Horndünger?

Der organische Tomatendünger wird im Boden durch Mikroorganismen sowie durch Pilze und Bakterien aufgespalten. Während der Verrottung wird Stickstoff freigesetzt und gelangt direkt in den Boden, wo er den Wurzeln zur freien Verfügung steht. Die Wirkung kann jedoch von unterschiedlichen Faktoren gefördert, aber auch beeinträchtigt werden. Wie der Tomatendünger tatsächlich wirkt, ist demnach unter anderem von folgenden Umständen abhängig:

  • Bodentemperatur
  • Bodenfeuchtigkeit
  • Bodendurchlüftung
  • Korngröße

Dauer der Wirkung von Horndünger

Generell lässt sich sagen, dass Horndünger zu den Langzeitdüngern zählt. Allerdings ist die Dauer der Wirkung abhängig von der Korngröße. Denn Hornmehl ist beispielsweise besonders fein und kann deswegen leicht vom Boden aufgenommen werden. Es wirkt daher vergleichsweise schnell, dafür jedoch nicht so lange. Große Hornspäne benötigen hingegen etwas länger für die Verrottung, allerdings wirkt sich das auch dementsprechend auf die Wirkungsdauer aus. Die unterschiedlichen Horndünger wirken in der Regel über einen Zeitraum von:

  • Hornmehl: wenige Wochen
  • Hornschrot und Horngrieß: mehrere Wochen
  • Hornspäne: bis zu 3 Monate

Tomaten düngen vor dem Einsetzen

Hornspäne als Tomatendünger verwendenEin entscheidender Vorteil von Horndünger ist, dass er das ganze Jahr über eingesetzt werden kann. Im Tomatenanbau wird dieses Düngemittel jedoch vor allem im Frühjahr eingesetzt, bevor die Tomaten eingepflanzt werden. Denn Horndünger eignet sich hervorragend, um das Erdreich für die Tomaten ideal vorzubereiten. Die Tomatenpflanzen werden dadurch während der Wachstumsphase mit dem nötigen Stickstoff versorgt, sodass sie dementsprechend rasch wachsen und gedeihen. Wer die Tomaten im Frühjahr mit diesem Tomatendünger düngen möchte, geht am besten wie folgt vor:

  • Hornspäne und/Hornmehl in die Erde einarbeiten
  • etwa 100 Gramm je Quadratmeter Boden
  • bzw. 100 Gramm pro 100 Liter Substrat
  • am besten zusammen mit Kompost
  • alternativ eignen sich auch zerkleinerte Eierschalen
  • das Erdreich sollte feucht sein

Hornspäne und Hornmehl als Flüssigdünger

Das Düngen mit Horndünger gestaltet sich besonders einfach, denn eine Überdüngung ist beinahe ausgeschlossen. Hierfür kann der Dünger einfach um die Tomaten ausgestreut werden. Noch besser ist es jedoch, den Tomatendünger stets in die Erde einzuarbeiten. Alternativ bietet es sich allerdings auch an, Horndünger zu einem Flüssigdünger umzufunktionieren. Hierbei wird am besten wie folgt vorgegangen:

  • Behälter mit lauwarmen Wasser füllen
  • Hornspäne oder Hornmehl dazugeben
  • Sud einige Tage stehen lassen
  • etwa eine Verschlusskappe in das Gießwasser mischen

Hinweis: Das Umfunktionieren zu einem Flüssigdünger lohnt sich vor allem, wenn sich Hunde im Haushalt befinden. Denn die Vierbeiner finden durchaus Gefallen an diesem Tomatendünger, sodass sie ihn mitunter sogar fressen.

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