Bis aus jungen Keimlingen prächtige Tomatenpflanzen heranwachsen, kann es ein Weilchen dauern. Allerdings ist hierbei nicht nur Geduld, sondern auch der eine oder andere Pflegeschritt erforderlich. Welche das sind, haben wir in diesem Artikel über die Pflege von Jungpflanzen für Sie zusammengefasst!
Pflege während der Aussaat
Tomaten können bereits ab Anfang/Mitte März auf einer sonnigen Fensterbank ausgesät werden. Hierbei werden die Samen am besten in nährstoffarme Anzuchterde gesät, denn diese regt das Wurzelwachstum an. Ebenso ist es von Vorteil, für die Aussaat spezielle Anzuchtgefäße zu verwenden. Im Idealfall sind diese mit einem transparenten Deckel ausgestattet, sodass die Samen und der Fortschritt der Keimung stets überprüft werden kann. Doch damit ist es noch nicht getan, denn um die Keimung optimal zu fördern, sollten folgende Pflegemaßnahmen durchgeführt werden:
- Erde stets feucht halten
- Staunässe vermeiden!
- am besten mit Sprühflasche bewässern
- für ausreichend Licht sorgen
- Deckel täglich entfernen
- Luft kann somit zirkulieren
Hinweis: Während der Aussaat sollte die Temperatur zwischen 20 und 24 Grad liegen.
Pflege nach der Keimung
Nach der Aussaat ist ein wenig Geduld gefordert, denn bis sich die ersten Sämlinge zeigen, können rund 14 Tage vergehen. Nachdem die Sämlinge an die Erdoberfläche gedrungen sind, dauert es etwa ein bis zwei Wochen bis zum ersten Blattwuchs. Nun ist es an der Zeit, die Pflanzen zu Pikieren und in eigene Gefäße zu setzen. Bevor dieser Pflegeschritt unternommen wird, sollten die Pflanzen jedoch darauf vorbereitet werden. Denn das Pikieren ist zwar notwendig, allerdings zugleich auch eine Belastung für die zarten Jungpflanzen. Um den Vorgang möglichst schonend für die Pflänzchen zu gestalten, sollte daher wie folgt vorgegangen werden:
- Termin für das Pikieren festlegen
- einige Tage zuvor düngen
- am besten schwach mit einem Flüssigdünger
- am eigentlichen Termin Sämlinge gießen
- etwa 2 bis 3 Stunden davor
Hinweis: Das Gießen vor dem Pikieren stellt sicher, dass die Pflanzen für die Pflegemaßnahme ausreichend mit Wasser versorgt sind und somit das Umtopfen besser verkraften.
Pikieren von Jungpflanzen
Sobald der eigentliche Termin für das Pikieren gekommen ist, sollten zunächst die neuen Behälter vorbereitet werden. Diese werden zunächst sorgfältig gesäubert und anschließend mit einer etwa vier bis fünf Zentimeter hohen Erdschicht befüllt. Nachdem die vorbereiteten Pflanzgefäße bereitstehen, können die Jungpflanzen nacheinander umgesetzt werden. Im ersten Schritt wird die Erde um die Sämlinge aufgelockert, sodass diese leichter entnommen werden können. Dies gelingt am besten mit einem Pikierstab, aber auch ein Löffel oder Messer eignen sich für diesen Zweck. Nachdem die Erde aufgelockert wurde, kann die Jungpflanze vorsichtig aus dem alten Behälter entnommen und umgesetzt werden. Hierbei gilt es, auf Folgendes zu achten:
- Wurzeln überprüfen
- gesunde Wurzeln: weiß und kräftig
- kranke Wurzeln: braun und/oder dünn
- kranke Exemplare entsorgen
- gesunde Exemplare von Erde befreien
- Wurzeln auf 2 cm kürzen
- Pflänzchen tief in die Erde setzen
- je tiefer, umso besser die Wurzelbildung
- Behälter mit Erde befüllen, bis etwa 5 cm unter Rand
- Rankhilfe einsetzen
- Erde sanft andrücken
- ausreichend gießen
Hinweis: Braune Wurzeln deuten meist auf eine zu gut gemeinte Wasserversorgung während der Aussaat hin. Die Pflanzen werden sich höchstwahrscheinlich nicht optimal weiterentwickeln, weshalb sie am besten direkt entsorgt werden.
Pflege nach dem Pikieren
Die jungen Pflänzchen sind zwar mittlerweile „groß“ genug, um ihr eigenes Gefäß zu beanspruchen. Allerdings bedeutet das nicht, dass sie direkt in den Außenbereich gestellt werden können. Denn die Jungpflanzen sind noch äußerst empfindlich und benötigen vorerst noch etwas Schutz. Es ist daher ratsam, den Jungpflanzen nach dem Pikieren ein Plätzchen im geschützten Innenraum zur Verfügung zu stellen. Bis die Pflanzen stark genug für den Außenbereich sind, sollten sie zudem wie folgt gepflegt werden:
- täglich gießen
- Erde stets feucht halten, aber nicht nass!
- direktes Sonnenlicht vermeiden
- nach etwa 2 – 3 Tagen langsam an die Sonne gewöhnen
- Jungpflanzen auf eine Fensterbank stellen
- an einem Südfenster ist die Sonne zu stark!
- Mittagssonne vermeiden!
Jungpflanzen abhärten
In den ersten Tagen nach dem Pikieren die Pflanzen nicht direkt in die Sonne stellen. Das liegt vor allem daran, dass ein sonniges Plätzchen den Flüssigkeitsverlust der Pflanzen erhöht. Allerdings sind die Wurzeln der Jungpflanzen noch nicht imstande, so viel Wasser aufzunehmen und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Nach einigen Tagen können sie jedoch langsam an die Sonne gewöhnt werden, ehe sie im nächsten Schritt abgehärtet werden. Hierbei werden die Jungpflanzen ab Ende April bis Ende Mai immer wieder für wenige Stunden in den Außenbereich gestellt und mit der Witterung vertraut gemacht. Das Abhärten ist im Grunde genommen recht simpel, allerdings gibt es dennoch einige Punkte zu beachten:
- Jungpflanzen nicht in die pralle Sonne stellen
- Sonnenbrandgefahr!
- besser ist ein heller, halbschattiger Standort
- geschützt vor Wind und Regen
- bei starkem Wind und/oder Regen Pflanzen in den Innenbereich bringen
- Pflanzen morgens bewässern
Das Abhärten sollte regelmäßig bis zum Einsetzen der Jungpflanzen durchgeführt werden. Dadurch ist sichergestellt, dass die Pflanzen mit den Außenbedingungen zurechtkommen. Nach den Eisheiligen kann man die Jungpflanzen im Freiland einsetzen oder dauerhaft auf den Balkon stellen.