Tomaten gibt es in zahlreichen Variationen, die sich sowohl in Farbe als auch in Größe und Geschmack unterscheiden. Besonders kleine Früchte bringen die sogenannten „Johannisbeertomaten“ hervor, die jedoch aromatisch in keinster Weise ihren großen Verwandten nachstehen.
Klein aber oho!
Die Johannisbeertomate (Solanum pimpinellifolium) ist im Grunde genommen keine spezielle Tomatensorte, denn vielmehr werden unter diesem Begriff die meisten Wildtomaten zusammengefasst. Diese zeichnen sich durch ihre Resistenz gegen viele Tomatenkrankheiten und ihre Toleranz bei Trockenheit und Nässe aus. Deshalb stellen Johannisbeertomaten die idealen Kandidaten für den Anbau im Freiland dar, da auf einen Witterungsschutz bedenkenlos verzichtet werden kann.
- Herkunft: Norden Perus und Süden Chiles
- Wuchshöhe: bis 3 Meter
- Resistenz: gegen viele Tomatenkrankheiten, vor allem Krautfäule
- Wuchsform: buschig, hängend
- sehr ertragreich
Hinweis: Der botanische Name Solanum pimpinellifolium bezieht sich auf die optisch ähnliche Staude Bibernelle (lateinischer Name Pimpinella), die in Europa heimisch ist.
Besonderheiten der Früchte
Wie der Name „Johannisbeertomate“ schon verrät, sind die Früchte ziemlich klein und erinnern optisch an Johannisbeeren. Die kleinen Tomaten hängen an Rispen, wobei sich meist 6 bis 12 Beeren an einer Traube befinden. Geschmacklich können die Früchte je nach Sorte variieren, so wird die gelbe Johannisbeertomate meist süßer beschrieben als ihre rote Verwandte. Gemeinsam haben sie hingegen ihr intensives Aroma. Die Größe der Früchte kann ebenfalls variieren, wobei die meisten Johannisbeeren ein Fruchtgewicht von etwa 10 Gramm erreichen und relativ hartschalig sind.
- Fruchtgewicht: 10 Gramm
- Fruchtgröße: bis 1 cm Durchmesser
- Geschmack: süß
- Fruchtform: rund, oval
- Fruchtfarbe: rot, gelb
Hinweis: Die Tomaten sind während des Fruchtwachstums schwach behaart.
Wo Johannisbeertomaten anbauen?
Da Johannisbeertomaten resistent gegen viele Tomatenkrankheiten sind und auch Trockenheit sowie Nässe gut vertragen, können sie problemlos im Freiland kultiviert werden. Allerdings ist es auch kein Problem, die Tomaten auf dem Balkon anzubauen. Hierfür können sie sowohl in einem gewöhnlichen Topf als auch in Form einer Ampelbepflanzung kultiviert werden. Wichtig ist, dass die Pflanzen ausreichend Platz haben. Denn obwohl die Früchte ziemlich klein bleiben, kann die Tomatenpflanze selbst viel Platz beanspruchen. Johannisbeertomaten zählen zu den Wildtomaten und haben dementsprechend einen recht buschigen Wuchs, der gerne überhandnehmen kann.
- Boden: keine besonderen Ansprüche
- Witterungsschutz: nicht erforderlich
- Standort: möglichst sonnig und hell
- Anbau: Balkon, Freiland oder Gewächshaus
Tipp: Da Johannisbeertomaten sehr verzweigt und buschig wachsen, eignen sie sich hervorragend als Sichtschutz auf dem Balkon.
Anbau von Johannisbeertomaten
Der Anbau von Johannisbeertomaten gestaltet sich wie gewohnt, wobei der zukünftige Standort zu berücksichtigen ist. Die Samen können bereits ab Februar auf der Fensterbank ausgesät werden, sodass die Jungpflanzen ab Mai pikiert werden können. Anschließend werden sie wie gewohnt abgehärtet, ehe sie ihren festen Platz auf dem Balkon oder im Freiland einnehmen. Die ersten Früchte reifen – je nach Sorte – frühestens im Juli und können oftmals bis in den September geerntet werden.
- Aussaat: ab Februar auf Fensterbank
- Pikieren: ab Mai
- Einpflanzen: nach Eisheiligen
- Ernte: Julis bis September
Pflege von Johannisbeertomaten
In Bezug auf die Pflege zeigen sich Johannisbeertomaten deutlich anspruchsloser, denn im Vergleich zu vielen anderen Tomatensorten ist das Ausgeizen nicht zwingend erforderlich. Allerdings kann dieser Pflegeschritt durchaus sinnvoll sein, vor allem dann, wenn die Pflanze in alle Richtungen wächst und zu viel Platz einnimmt. In diesem Fall kann der Hobbygärtner ruhig zur Schere greifen und die Wildtomate stutzen. Falls die Pflanze zu buschig wächst, ist es zudem ratsam, sie hin und wieder auszulichten, sodass die Pflanze besser licht- und winddurchflutet wird.
- Bewässern: regelmäßig, Staunässe vermeiden
- Düngen: nur wenig, am besten organisch
- Ausgeizen: nicht zwingend erforderlich
- Rankhilfe: ja
Tipp: Die Triebe der Johannisbeertomaten können eine stolze Länge von über zwei Metern erreichen. Deshalb ist es ratsam, diese mit einer Rankhilfe zu stützen.
Johannisbeertomaten-Sorten
Von den eigentlichen Johannisbeertomaten gibt es einige Sorten, die sich sowohl in der Größe als auch der Farbe der Früchte unterscheiden. Alle Tomaten überzeugen jedoch durch die typischen Eigenschaften der Johannisbeertomaten. Nachstehend finden Sie eine Auswahl an Johannisbeertomaten, die besonders schmackhaft sind.
Alberto Shatters
Die Alberto Shatters bringt zahlreiche, winzig kleine Tomaten hervor, die nicht größer als eine Erbse sind. Eine Besonderheit dieser Tomatenpflanze ist, dass sie die reifen Früchte auf den Boden fallen lässt. Die Ernte gestaltet sich dementsprechend abwechslungsreich: Statt die Früchte Stück für Stück zu pflücken, kann die gesamte Pflanze einfach sanft geschüttelt werden.
- Fruchtform: rund
- Fruchtfarbe: rot
- kräftiger Geschmack
Currant Sweet Pea
Die Sweet Pea trägt unheimlich viele, winzig kleine Früchte, die sehr süß und rot gefärbt sind. Dank ihres intensiven Geschmacks eignen sie sich hervorragend zum Naschen, machen sich aber auch in Salaten sehr gut. Die Sweet Pea bietet sich sowohl für den Anbau im Freiland an, aber auch für die Kultur im Topf auf dem Balkon.
- Wuchshöhe: ca. 150 cm
- Wuchsform: buschig
- Aroma: sehr süß
White Currant
Die White Currant ist eine der süßesten Tomatensorten, die es gibt und erinnern geschmacklich eher an Früchte als an Gemüse. Ihr Name lässt zwar vermuten, dass die Tomaten weiß sind, allerdings sind die Früchte vielmehr cremeweiß bis gelblich gefärbt.
- Wuchshöhe: über 150 cm
- Wuchsform: buschig
- Geschmack: fruchtig, süß