Die vitaminhaltigen und saftigen Früchte eignen sich hervorragend zur Zubereitung einer Tomatensoße. Diese kann auf vielfältige Weise genutzt werden. Eine Soße aus frisch geernteten Tomaten passt wunderbar zu Pasta oder Reis. Auch kann sie als Grundsoße für Fleisch- oder Gemüsegerichte genutzt werden. Hier erfahren Feinschmecker der italienischen Küche, was eine authentische Salsa di pomodoro ausmacht.Neben dem sonnengereiften Aroma runden frische Kräuter und Olivenöl das Geschmackserlebnis ab. Diese einfachen Rezepte lassen sich mit nur wenigen Zutaten auch spontan zubereiten.
Geeignete Früchte
Um eine köstliche Tomatengrundlage zu erhalten, dürfen nur gut gereifte Früchte zum Einsatz kommen. Erkennbar sind diese an ihrem typischen Rotton und einem intensiven Aroma. Letzteres trifft vor allem auf selbst geerntete Tomatenfrüchte beziehungsweise auf gekaufte Qualitätsware zu.
Sind am im Bereich des Stielansatzes noch gründe Stellen erkennbar, sind weitere zwei bis drei Tage Reifung notwendig. Wenn dieser Prozess verlangsamt werden soll, empfiehlt es sich, Blütenansatz und Stängel zu entfernen. Bei guter Lagerung an einem schattigen, luftigen und gleichmäßig warmen Ort (16 bis 18 Grad Celsius) halten sich reife Tomaten circa vier bis fünf Tomaten, um auf die Weiterverarbeitung als Soße zu warten.
Tipp: Mithilfe des Drucktests lässt sich der Reifegrad der Tomate bestimmen. Hierzu ist sie zwischen den Fingern einzudrücken. Hält sie diesem stand, ist sie nicht überreif und eignet sich für die Zubereitung einfacher Tomatensoßen.
Entgegengesetzt der weitverbreiteten Meinung sind nicht viele Zutaten für die Zubereitung notwendig. Neben den frischen, saftigen Tomatenfrüchten als wichtigste Basis kommen je nach Geschmack nur drei bis sieben weitere zum Einsatz: Olivenöl, Salz, Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln, frische Kräuter und Tomatenmark.
Einfaches Rezept
Für die klassische Tomatensoße werden benötigt:
- 800 Gramm Tomaten
- zwei Esslöffel Olivenöl
- eine weiße Zwiebel
- zwei Knoblauchzehen
- Salz, gemahlener Pfeffer
- Kräuter (Oregano, Lorbeerblätter)
Zubereitung
1. Schritt:
Die mit lauwarmen Wasser gewaschenen Tomatenfrüchte werden in eine Schüssel mit kochend heißem Wasser gegeben. Nach circa zwei bis drei Minuten sind diese herauszunehmen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser zu legen.
Tipp: Vor dem Blanchieren kann die Schale jeder Tomate mit einem scharfen Küchenmesser im unteren Bereich eingeschnitten werden. Dies erleichtert das nachfolgende Enthäuten.
2. Schritt:
Nach dem Entfernen des Stängelansatzes wird die Haut sacht abgezogen, ohne das Tomatenfleisch zu verletzten. Im Anschluss daran sind die Früchte in kleine Würfel zu schneiden.
Tipp:
Bei diesem Arbeitsschritt kann auch das Tomatenmark inklusive Samen mithilfe eines Löffels entfernt werden. Vorteilhaft ist dies, wenn eventuell verbleibende Samenstücke im Püree unerwünscht sind. Zu bedenken ist, dass wichtige Inhalts- und Aromastoffe für die schmackhafte Soße hierbei ebenso verloren gehen.
3. Schritt:
Knoblauch und Zwiebel werden geschält, um sie direkt danach zu würfeln und in Olivenöl glasig anzudünsten. Wichtig ist es, die Zutaten währenddessen leicht zu rühren, um ein Anbrennen zu vermeiden.
Tipp: Diese Zutaten sollten nicht zu klein geschnitten werden, damit sich ihr Aroma besser entfalten kann. Zudem verringert sich die Gefahr, dass diese Anbrennen. Oftmals mögen Kinder verbleibende Stückchen in der Soße nicht. Hier empfiehlt sich ein erneutes Pürieren nach Abschluss der Zubereitung.
Hinweis:
Anstatt die Knoblauchzehe zu zerkleinern, können Sie diese mithilfe einer Gabel oder einem Holzlöffel zerdrücken. Auf diese Weise gelangen wertvolle Inhaltsstoffe direkt in die Tomatensoße.
4. Schritt:
Sobald Zwiebeln und Knoblauch eine glasige Konsistenz aufweisen, werden vorbereitete Tomatenstücke hinzugefügt. Bei geschlossenem Deckel köchelt die Mischung circa zehn Minuten. Ein bis zweimal Umrühren ist hierbei empfehlenswert.
5. Schritt:
Nun kann die weiter kochende Soße individuell abgeschmeckt werden. Geeignet sind hierfür neben Pfeffer und Salz verschiedene Kräuter beziehungsweise selbst zubereitetes Kräutersalz. Die Mischung kocht solange weiter, bis die erwünschte Konsistenz erreicht wurde. Bei Bedarf kann die Tomatensoße nochmals püriert werden.
Tipp: Beim Servieren kann dem Gericht frischgehacktes Basilikum hinzugefügt werden. Ein bis drei ganze Basilikumblätter sehen zudem am Tellerrand sehr dekorativ aus.
Hinweis:
Die Tomate gilt als exzellenter Lycopin Lieferant. Der sekundäre Pflanzenstoff befindet sich direkt unter der Tomatenschale und verwandelt sich während des Kochvorganges in eine chemische Verbindung, die der menschliche Körper gut aufnehmen kann. Um den Lycopin Anteil in der Tomatensoße zu erhöhen, nutzen die Schale während der Zubereitung mit. Wenn unerwünschte Überreste in der Soße verbleiben, diese durch nochmaliges Pürieren einfach beseitigen.
Tomatensauce aus dem Backofen
Steht kein Pürierstab oder Mixer zur Verfügung, gibt es eine weitere Möglichkeit, eine schmackhafte Tomatensoße einfach im Backofen herzustellen. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass das Enthäuten in kochendem und anschließend sehr kaltem Wasser entfällt. Zudem verführt diese Tomatenvariation mit einem besonderen Geschmack, da das Aroma der Tomatenfrüchte hier in einer sehr konzentrierten Form genossen werden kann.
Zutaten:
- ein bis zwei Kilo Tomaten (vorzugsweise große Sorten)
- Backblech
- Pfanne
- Olivenöl
- Gewürze (nach Belieben)
Zubereitung
1. Schritt:
Backofen vorheizen auf höchste Stufe „Grillfunktion“. Auf dem Backblech etwas Zucker, circa ein bis zwei Hände voll, verteilen.
Tipp: Ähnlich wie bei Tomatensoßen mit Tomatenmark dient der Süßstoff auch hier der Entsäuerung. Alternativ zu Industriezucker kann Kokosblütenzucker oder Rohrohrzucker als gesündere Alternative zum Einsatz kommen.
2. Schritt:
Alle Tomatenfrüchte halbieren. Der Stielansatz ist zu entfernen. Mit der Schnittseite nach unten sind die frischen Tomatenhälften dicht an dicht auf dem Backblech zu platzieren.
3. Schritt:
Das Backblech ohne Zugabe auf die mittlere Schiene in den Backofen geben. Hier erhitzen sich die Tomatenfrüchte während der nachfolgenden 40 bis 60 Minuten. Dadurch konzentrieren sich natürlichen Aromastoffe im Inneren. Sind die Tomatenhäute leicht schwarz, sprich etwas angebrannt, ist der Prozess beendet.
Tipp: Während die Tomatenhälften im Backofen verweilen kann die Pasta bereits gekocht und abgegossen werden. Unter Zugabe von einem Schuss Olivenöl warten Spaghetti auf die Weiterverarbeitung. Durch das Pflanzenfett kleben sie nicht aneinander.
4. Schritt:
Mithilfe einer Gabel lassen sich die Tomatenhäute nun im Handumdrehen entfernen, während das Tomateninnere unbeschädigt auf dem Blech verbleibt.
5. Schritt:
Nun die noch warmen Tomatenhälften mit einer Gabel zerdrücken und mit Gewürzen nach Belieben abgeschmecken.
6. Schritt:
Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und Knoblauch als auch Zwiebel darin andünsten. Sobald diese glasig sind, wird die Tomatenmischung dazugegeben und nochmals gut erhitzt.
Tipp: Die erhitzte und konzentrierte Tomatensoße in kleine Einweckgläsern haltbar machen.
7. Schritt:
Vorbereitete Pasta dazugeben, umrühren und sofort servieren. Direkt auf dem Teller bekommt das italienische Leibgericht noch einige Spritzer Olivenöl, um dann mit einigen Basilikumblättern dekoriert zum Genießer zu gelangen.
Hinweis:
Ein Vorteil dieser Tomatensoße aus dem Backofen ist, dass sie sich aufgrund der Konsistenz wunderbar um die Pasta legt.
Hinweise für Hobbyköche
Gute Soße braucht Zeit – Ein feiner, sehr intensiver Geschmack entsteht, wenn die Tomatensoße länger kochen kann. Eine Kochzeit von mindestens 30 bis 60 Minuten sollte bei der Zubereitung eingeplant werden.
Auf die Wärmezufuhr kommt es an – Köcheln pürierte Tomaten zu stark, verfärben sie sich. Es entsteht eine leicht trübe Färbung.
Cremige Konsistenz erzeugen – Für die Zubereitung einer cremigen Tomatensoße kann nach den oben beschriebenen Zubereitungsschritten abschließend ein bisschen flüssige Sahne hinzugegeben werden. Nach kurzem Köcheln lässt sich diese Variante herrlich mit Bandnudeln sowie Geflügel kombinieren.
Geeignete Tomatensorten für Soße bevorzugen – Am besten geeignet sind rote, runde Tomaten für die Herstellung der eigenen Soße. Aber auch gelbe, grüne oder dunkel gefärbte Tomatensorten eignen sich hervorragend hierfür. Feinschmecker nutzen beispielsweise mit Vorliebe die dicken Fleischtomaten. Auch lässt sich durch die Kombination verschiedener Sorten ein besonderes Geschmackserlebnis.
Kräuter zum richtigen Zeitpunkt hinzufügen – Italiener befolgen bei der Zubereitung ihrer Gerichte folgende Faustregel:
Holzige Kräuterarten wie Lorbeerblätter oder Rosmarin am besten gleich von Anfang an mit der Soße kochen. Etwas feinere Kräuter wie beispielsweise Majoran, Oregano oder Basilikum sind erst ziemlich am Ende des Kochprozesse hinzufügen. Hier genügen circa fünf bis zehn Minuten vorher.
Empfohlene Tomatensorten für Soßen sind:
- Fleischtomaten
- gelbe oder grüne Tomaten
- runde bis ovale Roma Tomaten (Flaschentomaten)
- Cocktailtomaten (als Zugabe für ein liebliches Aroma)