Die Buschtomaten zeichnen sich vor allem durch ihren stark verzweigten Wuchs aus, weshalb sie oftmals auch als Strauchtomaten bezeichnet werden. Diese Tomatensorte eignet sich besonders für unerfahrene Hobbygärtner, da der Pflegeaufwand vergleichsweise gering ist. Dennoch gibt es einiges zu beachten, damit eine ertragreiche Ernte gesichert ist.
Anbau
Anbau von Buschtomaten
Die Strauchtomaten lassen sich besonders gut in Kübeln kultivieren, weshalb sie sich ideal für den Anbau auf dem Balkon eignen. Zudem lassen sie sich problemlos auf der Fensterbank anbauen, da sie eine begrenzte Wuchshöhe haben und meist nicht höher als 100 Zentimeter werden. Doch auch für den Anbau im Freiland eignen sich die buschig wachsenden Tomaten, da die viele Sorten besonders robust sind.
Standort
Tomatenpflanzen bestehen grundsätzlich auf einen besonders sonnigen, aber wettergeschützten Standort, so auch die Buschtomaten. Wer sich für einen Anbau auf dem Balkon entscheidet, sollte darauf achten, dass dieser süd- oder südwestlich gerichtet ist. Denn die Tomaten benötigen mindestens acht Stunden Sonnenlicht am Tag, um optimal wachsen zu können.
Werden die Strauchtomaten im Freiland angebaut, muss zusätzlich Folgendes beachtet werden:
- der Standort sollte in der Hauptwindrichtung liegen
- denn die Buschtomaten trocknen langsamer ab
- das liegt an ihrem verzweigten Wuchs
- dadurch ist die Gefahr von Krankheiten erhöht
- auf ausreichend Platz zwischen den Pflanzen achten
- idealerweise 60 – 80 cm Abstand
- nicht neben Kartoffeln anbauen
Anbau – Equipment
Equipment für den Anbau von Buschtomaten
Die Buschtomaten eignen sich hervorragend für den Anbau auf dem Balkon, solange die optimalen Bedingungen hierfür geschaffen werden. Essenziell hierbei ist, dass die Gefäße nicht zu klein ausfallen, denn die Gewächse benötigen ausreichend Wurzelraum. Zusätzlich gilt es, Folgendes zu beachten.
Töpfe und Kübel
- ideal ab einer Größe von etwa 10 – 15 Litern
- aus Ton, Holz, Eternit oder Kunststoff
- über die Bodenöffnung eine Drainage aus Kieselsteinen anlegen
- oder das Abzugsloch mit Tonscherben bedecken
- dadurch wird sichergestellt, dass da Wasser abfließen kann
Substrat
- qualitative Pflanzenerde verwenden
- diese muss sehr nährstoffreich sein
- idealerweise auch Kalk beinhalten
- der pH-Wert sollte bei etwa 6,0 – 7,0 liegen
- die Erde sollte locker und wasserdurchlässig sein
Rankhilfe
Das Wachstum der Buschtomaten ist meist aufrecht und begrenzt. Oftmals erreichen sie eine Maximalhöhe von etwa 100 Zentimetern, weshalb eine Rankhilfe nicht zwingend nötig ist. Dennoch ist es empfehlenswert, die buschig wachsenden Tomaten ebenfalls mit Rankhilfen zu stützen. Denn dadurch wird verhindert, dass die Zweige unter der Last der Früchte brechen oder auf den Boden gedrückt werden.
Folgende Rankhilfen eignen sich besonders für Buschtomaten:
- Tomatenstäbe aus verzinktem Stahl
- Spiralstäbe aus Aluminium
- grüne Pflanzenstäbe mit PVC-Beschichtung
- Splittstäbe aus Holz
- diese eignen sich besonders für kleinwüchsige Sorten
Buschtomaten abhärten
Buschtomaten sollten wie ihre „Verwandten“ ebenfalls vor dem eigentlichen Auspflanzen zunächst an die Witterungsbedingungen gewöhnt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass die Pflanzen einerseits kräftig genug sind, um dem Wind standzuhalten und andererseits um die Gefahr eines Sonnenbrandes zu minimieren.
Das Abhärten gelingt am besten, wenn wie folgt vorgegangen wird:
- ab Ende April bis Ende Mai
- Pflanzen immer wieder für kurze Zeit nach draußen stellen
- auf einen halbschattigen, geschützten Platz
- nach den Eisheiligen können die Pflanzen dauerhaft nach draußen
Einpflanzen
Nachdem die Tomaten sanft abgehärtet wurden und kein Frost mehr zu erwarten ist, können sie ihren festen Standort im Außenbereich einnehmen. Je nachdem, wo die Pflanzen letztendlich angebaut werden, unterscheidet sich die Vorgehensweise beim Einpflanzen.
Töpfe und Kübel
- das Gefäß etwa zu ¾ mit Substrat befüllen
- ein tiefes Loch in die Erde graben
- Pflanze leicht schräg und mittig einsetzen
- Keimblätter dürfen mit Erde bedeckt sein
- Rankhilfe mit einsetzen und die ersten Triebe anbinden
- Behälter bis etwa 5 cm unter den Rand mit Erde befüllen
- das sorgt dafür, dass die Erde beim Gießen nicht überläuft
- anschließend gut gießen
Gemüsebeet
- Beeterde jäten und gründlich auflockern
- bei Bedarf, die Erde mit Kompost aufbessern
- tiefes Loch in die Erde graben
- dieses sollte doppelt so groß wie die Wurzelballen sein
- Pflanzen schräg einsetzen
- anschließend gießen und mulchen
- beispielsweise mit Kompost, Stroh oder Brennnesselblättern
Pflege
Der Pflegeaufwand von den buschig wachsenden Tomaten ist im Vergleich zu anderen Tomatensorten wesentlich geringer. Denn der Vorteil der Strauchtomaten ist, dass diese nicht ausgegeizt werden müssen. Zudem bestechen viele Buschtomaten mit ihrer Robustheit, welche den erforderlichen Arbeitsaufwand zusätzlich verringert. Damit die meist kleinwüchsigen Pflanzen zahlreiche Früchte tragen, gilt es dennoch einiges zu beachten:
Gießen
Buschtomaten weisen ein besonders verzweigtes Wachstum vor, weshalb sie dementsprechende Wuchsmasse bilden. Dadurch haben sie eine vergleichsweise höhere Verdunstung, welche beim Gießen beachtet werden sollte.
Idealerweise werden die Buschtomaten wie folgt bewässert:
- früh morgens gut bewässern
- an besonders heißen Sommertagen zusätzlich gießen
- idealerweise am Nachmittag oder in den frühen Abendstunden
- niemals die Blätter und Blüten befeuchten
- sondern nur direkt bei den Wurzeln gießen
- vorhandene Untersetzer müssen entleert werden
- spätestens 30 Minuten nach dem Gießen
Düngen
Tomatenpflanzen zählen zu den Starkzehrern, weshalb sie dementsprechend laufend mit Nährstoffen versorgt werden wollen. Mittlerweile gibt es zahlreiche verschiedene Düngemittel, wobei sich für die Kultur im Kübel spezielle Tomatendünger durchgesetzt haben. Für den Anbau im Freiland eignen sich besonders organische Düngemittel wie Pferdemist oder Kompost.
Grundsätzlich muss beim Düngen Folgendes beachtet werden:
- Erde muss feucht sein beim Düngen
- ansonsten können die Wurzeln beschädigt werden
- ab der zweiten Woche nach dem Auspflanzen düngen
- etwa alle 14 Tage düngen
- nach dem Fruchtansatz wöchentlich düngen
Ausgeizen
Bei den meisten Tomatensorten ist das Ausgeizen ein essenzieller Bestandteil der Pflege. Denn mit dem Ausgeizen kann bei den gängigen Tomaten der Ertrag der Früchte positiv beeinflusst werden. Bei den Buschtomaten ist dieser Arbeitsvorgang allerdings nicht erforderlich und obendrauf nicht empfehlenswert.
Denn das Ausgeizen würde sich negativ auf die Pflanzen auswirken:
- Buschtomaten wachsen stark verzweigt
- sie benötigen die Zweige, um zahlreiche Früchte tragen zu können
- werden sie ausgegeizt, verringert sich die Anzahl der Tomaten
Ernte
Tomaten ernten und lagern
Der Vorteil vieler Buschtomaten ist, dass ihre Früchte bereits ab Ende Juli und laufend bis in den Herbst geerntet werden können. Reife Tomaten lassen sich meist an ihrem Erscheinungsbild erkennen, denn sie haben sich je nach Sorte rot oder gelb gefärbt. Zudem lassen sich die Früchte leicht lösen und ihre Haut ist etwas weicher. Nachdem die Tomaten geerntet wurden, können sie gelagert werden.
Hierbei ist Folgendes zu beachten:
- die ideale Temperatur liegt zwischen 16 – 18 °C
- im Kühlschrank ist es zu kalt
- daher eignet er sich als Lagerort
- an einem trockenen, kühlen Standort lagern
- idealerweise isoliert von anderem Gemüse
Überwintern
Einige Sorten der Buschtomaten sind äußerst robust und eignen sich daher für den Versuch, diese zu überwintern. Besonders gute Aussichten haben Buschtomaten, welche in Kübeln kultiviert wurden.
Damit das Überwintern gelingt, gilt es, Folgendes zu beachten:
- Pflanzen rechtzeitig in das Haus tragen
- an einen lichtdurchfluteten Standort
- beispielsweise ein ungeheizter Wintergarte
- Lichtmangel mit einer Pflanzenlampe ausgleichen
- Temperatur sollte nicht über 15 °C steigen
- Tomaten nicht düngen
- und nur gießen, um sie vor dem Vertrocknen zu schützen
Sorten
Welche Tomatensorte darf es sein?
Buschtomaten gibt es in zahlreichen Variationen, welche sich vor allem durch ihr Erscheinungsbild und den Geschmack der Früchte unterscheiden. Zudem spielt natürlich der zukünftige Standort eine essenzielle Rolle bei der Wahl der Sorte. Denn einige Strauchtomaten sind robuster als andere und eignen sich deswegen eher für den Anbau im Freiland als andere.
Von B bis F
Balkonstar
Die samenfeste Tomate Balkonstar besticht durch ihren standfesten Wuchs. Zudem ist sie unempfindlich gegen Wind und hat nur geringe Wärmeansprüche. Sie lässt sich daher ideal im Freiland anbauen. Die Balkonstar zeichnet sich zudem durch folgende Merkmale aus.
- Wuchshöhe etwa 40 – 60 cm
- Fruchtgewicht etwa 10 – 50 Gramm
- rote, mittelgroße Tomaten
- diese sind schwach gerippt
- und haben einen leicht zitronigen Geschmack
- sowie ein saftig, weiches Fruchtfleisch
Bogus Fruchta
Die frühreifende Bogus Fruchta ist eine ideale Wahl für den Anbau im Gemüsebeet. Denn sie ist resistent gegen die gängigen Tomatenkrankheiten und zudem widerstandsfähig gegen Kälte und Nässe. Des Weiteren hat die Bogus Fruchta folgende Eigenschaften.
- Wuchshöhe etwa 65 cm
- Fruchtgewicht etwa 40 Gramm
- hellrote, runde Tomaten
- diese schmecken fruchtig-süß
Dubok
Die Dubok ist eine besonders alte, russische Tomatensorte. Dank ihrer Robustheit kann sie ohne Bedenken im Freiland angebaut werden, eignet sich jedoch auch für den Anbau auf dem Balkon. Die Dubok verspricht eine ertragreiche Ernte und hat zudem folgende Merkmale.
- Wuchshöhe etwa 80 cm
- Früchte etwa 5 – 7 cm Durchmesser
- diese sind hellrot und glatt
Fuzzy Wuzzy
Die Fuzzy Wuzzy hat ein besonders außergewöhnliches Erscheinungsbild, denn ihre Blätter sind silbrig und behaart. Bevorzugt wird diese kleinwüchsige Tomate auf dem Balkon angebaut, da sie im Freiland meist von Schnecken befallen wird. Dank ihres leicht hängenden Wuchses eignet sie sich ideal für die Aufzucht in Ampeln. Zudem hat diese außergewöhnliche Sorte folgende Attribute.
- Wuchshöhe etwa 30 – 60 cm
- Fruchtgewicht etwa 10 – 50 Gramm
- rote, nach unten spitz zulaufende Tomaten
- mit einer leicht gelblichen Streifenzeichnung
- Früchte haben eine angenehme Würze
- frühe Ernte, bereits ab Juni möglich
Von I bis T
Ida Gold
Die frühe Buschtomate Ida Gold eignet sich sowohl für die Kultur im Kübel als auch für den Anbau im Freiland. Diese Sorte verspricht eine ertragreiche Ernte, benötigt jedoch keine Rankhilfe. Zusätzlich sind folgende Merkmale kennzeichnend für die Ida Gold.
- Fruchtgewicht etwa 30 Gramm
- Tomaten sind gelb – orange
- kleine, wohlschmeckende Früchte
Lime Green F1
Die preisgekrönte Hybridpflanze Lizzano F1 ist resistent gegen die Kraut- und Bräunfäule und eignet sich ideal für den Anbau auf dem Balkon. Dank ihres leicht hängenden Wuchses wird sie zu einem optischen Hingucker in einer Ampel. Zudem zeichnet sich die Lizzano F1 durch folgende Eigenschaften aus.
- Wuchshöhe etwa 40 – 50 cm
- Fruchtgewicht etwa 11 – 12 Gramm
- rote Tomaten
- mit einem fruchtig – süßem Geschmack
Manitoba
Die sehr frühe Tomatensorte Manitoba stammt aus Kanada und ist daher sehr kältetolerant. In hiesigen Gegenden kann sie daher problemlos im Freiland angebaut werden. Die Manitoba hat zudem folgende Attribute.
- Wuchshöhe etwa 120 cm
- Fruchtgewicht 50 – 200 Gramm
- kugelrunde Tomaten
- mit gutem, kräftigen Geschmack
- sie sind zum Teil jedoch sehr wässrig
Tigerette Cherry
Die niedrig wachsende Tigerette Cherry zeichnet sich durch ihren äußerst hohen Ertrag aus. Deswegen ist es unbedingt erforderlich, sie mit einer Rankhilfe zu stützen. Neben ihrem gelbgrünen Laub weist sie zudem folgende Merkmale auf.
- Wuchshöhe etwa 50 cm
- Fruchtgewicht etwa 25 – 55 Gramm
- Tomaten haben helle, gelbe Streifen
- und eine weiche Schale
- geschmacklich sehr gut
- enthalten wenig Säure
- das Fruchtfleisch ist saftig und weich