Die Ananastomate, in ihrer amerikanischen Heimat auch unter der Sortenbezeichnung ‚Pineapple‘ bekannt, hat wenig mit der exotischen Frucht gemein. Stattdessen ähneln die orange-gelb gefärbten Früchte aufgrund ihrer Form, Größe und starken Rippung eher kleinen Kürbissen. Auch im Geschmack erinnert nichts an die säuerliche Süße einer Ananas. Trotzdem ist die Traditionssorte etwas ganz Besonderes, denn das zart schmelzende Aroma ihrer Früchte macht diese zu einer Delikatesse. Allerdings benötigt ‚Pineapple‘ sehr viel Sonne und Wärme, weshalb in unseren Breitengraden abseits der klassischen Weinanbaugebiete eine Freilandkultur nicht empfohlen wird.
Große Früchte mit einzigartigem Geschmack
Die Sorte ‚Pineapple‘ wird der Größe ihrer Früchte wegen den Fleischtomaten zugeordnet. Die typischerweise orange und gelb marmorierten Früchte enthalten sehr wenige Kerne und können bis zu 400 Gramm schwer werden. Für einzelne Tomaten wurden sogar Gewichtsangaben von bis zu 1000 Gramm gemacht, wobei derart große Exemplare sehr selten sein dürften. Die sehr hübschen, farbenfrohen Früchte schmecken mild süß mit einem niedrigen Säuregehalt. Nichtsdestotrotz erinnert ihr Aroma leicht an Zitrusfrüchte und ist eher fruchtig als typisch tomatig.
Verwendung
Am besten schmecken Ananastomaten pur und frisch vom Strauch, eventuell aufgeschnitten als Brotbelag oder im Salat mit einer feinen Vinaigrette auf Balsamico-Basis. Aber auch in Suppen, Saucen, Eintöpfen und Aufläufen schmecken die großen Tomaten hervorragend, beispielsweise in Kombination mit Schafskäse oder hellem Fleisch oder Fisch.
Sortenbeschreibung
Die Sorte wächst zudem langsam und reift vergleichsweise spät, dafür aber oft bis zum ersten Frost. Um das rechtzeitige Ausreifen der Früchte zu gewährleisten, sollten Sie die Spitze der Tomatenpflanze ab Mitte bis Ende Juli kappen. Des Weiteren ist ‚Pineapple‘ aufgrund seiner dünnen Schale recht anfällig fürs Platzen, weshalb sie immer regengeschützt kultiviert werden muss – ganz abgesehen von der Gefahr einer Infektion mit der Kraut- und Braunfäule, deren Erreger während Regenzeiten über die aufgeweichten Blätter in die Pflanze eindringt. Darüber hinaus sind Ananastomaten recht empfindlich für typische Welkekrankheiten (beispielsweise Verticillium- und Fusariumwelke sowie Tomatenbronzefleckenvirus) und Grauschimmel (Botrytis).
Charakteristische Eigenschaften:
- Wuchs: Stabtomate
- Wuchsform: Fleischtomate mit sehr großen Früchten und wenig Kernen
- Wuchshöhe: bis ca. zwei Meter
- Früchte: orange-rot-gelb marmoriert, flach und unregelmäßig rund, stark gerippt
- Fruchtgewicht: bis zu 400 Gramm und mehr
- Ernte: im Gewächshaus ab August, im Freiland später
- traditionelle, samenfeste Sorte aus den USA / auch als nicht samenfeste F1-Hybride
Ananastomate anbauen
– Schritt-für-Schritt Anleitung –
1. Vorziehen
Die Samen der Ananas-Tomate sollten ab Anfang Februar eingepflanzt und in einem Zimmergewächshaus (oder einem entsprechend mit Folie abgedeckten Anzuchttopf) zum Keimen gebracht werden. Halten Sie das Substrat stets leicht feucht und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit, vergessen Sie jedoch das tägliche Lüften nicht – anderenfalls schimmelt das Substrat und die Samen verlieren ihre Keimfähigkeit. Haben Sie Geduld, denn diese Sorte benötigt deutlich länger zum Wachsen als andere Tomatenvarianten. Durchschnittlich zwischen ein und zwei Wochen dauert es, bis sich die ersten zarten Spitzen aus der Erde zeigen.
2. Pflege der Jungpflanzen
Kultivieren Sie die Keimlinge weiter auf der Fensterbank und halten Sie sie gleichmäßig feucht, bis sie etwa vier bis fünf Zentimeter hoch geworden sind. Nun setzen Sie die Pflänzchen einzeln in Töpfe und pflegen sie bei durchschnittlich 20 °C. Düngen Sie sie jetzt noch nicht, da zu zeitiges Düngen zwar das Triebwachstum fördert, aber einen vermehrten Fruchtansatz verhindert. Aus diesem Grund wird erst gedüngt, wenn sich die ersten Fruchtansätze entwickelt haben. Ab April / Anfang Mai dürfen die jungen Pflanzen ins Gewächshaus, wo Sie sie in humusreiche und lockere Erde pflanzen und sie von Beginn an einer Schnur oder einem Tomatenstab hochziehen.
3. Pflanzen
Grundsätzlich sind Ananastomaten freilandtauglich, allerdings wird außerhalb der Weinanbauregionen von einer Kultur im Gartenbeet abgeraten. Die Sorte braucht nicht nur sehr viel Wärme, sondern ist bezüglich Regen sowie Wind sehr empfindlich und dementsprechend anfällig für Krankheiten. Außerdem brauchen die Früchte im Freiland durchschnittlich zwischen 80 und 95 Tage zur Reife. im Gewächshaus sind sie deutlich schneller erntereif.
4. Pflegen
Ein weiterer wichtiger Punkt für das erfolgreiche Anbauen der Ananastomate ist das regelmäßige Gießen. Diese Tomatensorte hat einen hohen Wasserbedarf und sollte auf keinen Fall austrocknen. Durchschnittlich neun Liter Wasser pro Kilogramm Frucht benötigt das Gewächs an sonnigen und heißen Tagen, was einer täglichen Gießmenge zwischen 150 und 300 Millilitern pro angesetzter Frucht entspricht. Dabei gilt es zugleich, das richtige Maß zu bewahren: Ananastomaten reagieren zugleich sehr empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit.
Pflanz- und Pflegehinweise
- geeignet für Gewächshaus- und Kübelkultur, fürs Freiland nur eingeschränkt empfehlenswert
- Standort: vollsonnig, trocken und geschützt, sehr wärmeliebende Sorte
- Boden / Substrat: nährstoffreich, locker, gut durchlässig, mit Kompost aufbessern
- Pflanzabstand: mindestens 50 Zentimeter
- Reihenabstand: mindestens 80 Zentimeter
- Vorziehen: zwischen Februar und April
- Pflanzung im Gewächshaus: ab April bis Anfang Mai
- Pflanzung im Freiland: ab Ende Mai
- Optimale Keimtemperatur: zwischen 20 und 24 °C
- Keimdauer: 10 bis 14 Tage, oft länger, langsam keimende Sorte
- Gießen: regelmäßig und durchdringend, Staunässe ebenso wie Austrocknung vermeiden
- Düngen: regelmäßig, dabei organische Düngemittel wie Stallmist, Kompost und Pflanzenjauchen bevorzugen
- Ausgeizen: ja, möglichst eintriebig ziehen
- Abstützen: von Anfang an, Seitentriebe mit schweren Früchten ebenfalls anbinden
Wann ist die Ananastomate reif?
Tomaten erntet man, wenn sie rot und damit reif sind. So einfach ist die Anleitung für den richtigen Zeitpunkt zur Ernte einer Ananas-Tomate allerdings nicht, denn die Sorte entwickelt keine typisch roten Früchte. Auch ein weiterer, gern verwendeter Reifetest funktioniert bei dieser Tomatensorte nicht: Normalerweise lassen sich reife Tomaten leicht vom Stielansatz lösen, nicht so ‚Pineapple‘. Selbst überreife Früchte müssen gelegentlich mit einer Schere von der Mutterpflanze getrennt werden. Überprüfen Sie den Reifegrad daher besser mit dem Daumentest: Die weiche Schale erntebereiter Tomaten gibt auf leichten Druck nach. Vollreife Ananastomaten sind übrigens nur sehr kurze Zeit lagerfähig und sollten so schnell wie möglich verarbeitet werden.