Tomaten – eines der beliebtesten Gemüsesorten überhaupt. Am besten sofort vom Gewächs in den Mund! Hobbygärtner versuchen sich Jahr für Jahr daran, die größtmögliche Ernte bei verschiedenen Sorten zu erlangen. Nicht immer liegt es am Züchter, wenn das erstrebte Ziel nicht erreicht wird, die Tomatenpflanzen vielleicht sogar eingehen, die Natur hat da ihre eigenen Regeln. Trotzdem gibt es eine Menge, was getan werden kann, von der Saat bis zur reifen Frucht. Einen großen Anteil am Erfolg hat der richtige Standort.
Der Standort nach der Aussaat
Die eigene Aussaat von Tomatenpflanzen kann im späten Frühjahr direkt im Gartenbeet oder auf dem Balkon geschehen. Sobald ziemlich sicher ist, dass keine Fröste mehr auftreten. In unseren Breiten kann ab Mitte Mai damit gerechnet werden. Die Eisheiligen haben sich als guter Anhaltspunkt herausgestellt. Danach sollte alles gut gehen. Kleiner Nachteil der direkten Aussaat ins Freiland: Die kleinen, empfindlichen, Pflanzen sind der Natur ungeschützt ausgesetzt. Diejenigen, die sich damit begnügen, eine Pflanze wachsen zu sehen und mit einer kleinen Ernte zufrieden sind, zucken hier mit den Schultern. Die, die mehr wollen suchen nach Alternativen. Hier kommt das Vorziehen in Wohnraum oder Gewächshaus ins Spiel.
- Im Freiland – nach dem Frost an einem Ort mit viel Licht und Wärme
- In der Wohnung – Licht und Wärme sind auch hier das A und O
Die Vorteile der Anzucht in vier Wänden liegen auf der Hand. Saat ist günstiger, als eine gekaufte Jungpflanze, mit der gesteuerten Zufuhr von Licht und Temperatur wird ein kräftiges Wachstum gesichert, bevor es in den Garten (auf den Balkon) geht, Hagel, Sturm, Schnecken und anderes Getier treten zu 99,9 Prozent nicht auf. Zum Keimen benötigt die Pflanze kein Licht und gleichmäßige Feuchtigkeit. Allerdings mag sie es warm. 20 Grad sind das Minimum, 24 Grad optimal.
Wenn die Saat aufgegangen ist
Schon nach kurzer Zeit, je nach Sorte, nach drei bis zwölf Tagen, zeigen sich die ersten Keimlinge. Im Freiland kann nun nichts weiter getan werden, als möglichst sicherzustellen, dass die kleinen Pflanzen vor zu viel Sonne, Nässe und Getier geschützt sind. Eine Folie oder sonstige Abdeckungen können helfen.
Im Gewächshaus liegt das Hauptaugenmerk nun darauf, dass es bei vielen Sonnenstunden nicht zu heiß wird und sich die Feuchtigkeit nicht sammelt. Abhilfe kann in dieser Jahreszeit noch mit Belüftung bei trockenem Wetter geschaffen werden.
In der Wohnung sollte umdisponiert werden, wenn sich die ersten Blätter zeigen. Nun brauchen Tomaten viel Licht für ein gesundes Wachstum. Im März kann es noch vorkommen, dass es mit den Sonnenstunden nicht so klappt, die in der Fensterbank für ausreichend Helligkeit und Wärme sorgen würden. Tageslichtlampen und Heizung helfen dann. Spätestens, wenn sich das dritte Blatt gebildet hat, sollte die Temperatur auf ungefähr 16 Grad heruntergefahren werden. Die kleinen Wurzeln kommen sonst mit der notwendigen Wasseraufnahme nicht hinterher.
Der ideale Standort im Sommer
Die Tomaten kommen ursprünglich aus heißen Gebieten, in Süd- und Mittelamerika. Deshalb mögen sie es sonnig. Bei ausreichender Bewässerung fühlen sich Tomatenpflanzen in der prallen Sonne pudelwohl. Nur einen Haken hat ein Standort ganz ohne Schatten: Sonnenbrände können bei der nicht ausgewachsenen Pflanze am Blatt, später an der Frucht auftreten. Das ist nicht gefährlich, mindert aber den Ertrag.
- Viel Sonne ist gut
- Schatten zum Erholen ist empfehlenswert
In Gewächshäuser kann sich neben Sonnenbrand noch ein anderes Problem auftun. Der hohe Wasserbedarf, der bei zu großer Hitze, während des Wachstums, auftritt, führt zu einem Vedunstungsstau. Jener macht anfällig für Erkrankungen. Die Belüftung durch Öffnung ist jetzt nicht immer gegeben, da es im Sommer des Öfteren schwül ist. Hier kann Problemen mit dem Herstellen von Halbschatten vorgebeugt werden. Mit Glück konnte sofort ein Standort für das Häuschen gewählt werden, der das gewährleistet. Ansonsten empfiehlt sich Folie oder Ähnliches, um die größte Sonneneinstrahlung abzufedern.
Tomaten im Topf bereiten wohl am wenigsten Aufwand. Ob auf dem Balkon oder im Garten – dass die Pflanze es genügend schattig und geschützt hat, kann durch Umstellen geregelt werden. Ständige Standortwechsel mögen Tomatenpflanzen zwar nicht so sehr, Krankheiten bekommen ihnen aber noch weniger.
Gärten mit viel Schatten
Wer über einen Garten verfügt, in dem es weitestgehend schattig ist, sollte, soweit es ihm möglich ist, dafür sorgen, dass Halbschatten entsteht. Außerdem hilft es, die Pflanzen länger im Haus zu behalten und erst gekräftigt ins Gartenbeet zu verbringen. Noch wichtiger, als dass die Tomate es sonnig hat, ist die Höhe der Temperatur, die sie bekommt. Ebenfalls das Licht.
Durch Beschnitt und Jäten für günstigere Bedingungen sorgen
In kalten Sommern gedeihen Tomaten unter dem vollen Laub von Bäumen, als Beispiel, nicht. Als Faustregel für ertragreiches Anbauen gilt: zwei bis drei Sonnenstunden sollten gewährleistet sein, Helligkeit bedarf es noch mehr. Also, am besten da, wo nicht in Nachbars Garten eingegriffen wird, Büsche und Bäume ein wenig ausdünnen und den Platz für die Pflanzen von anderem Bewuchs freihalten.
Übrigens
Auch, wer nicht über einen Garten oder Balkonartiges verfügt, kann sich eine eigene Tomate ziehen. Unter einem Dachvorsprung und selbst in der Wohnung ist, bei genügend Platz, ein gesundes Wachstum für Tomatenpflanzen im Topf möglich. Ist der Dachvorsprung genügend lichtdurchlässig, ein Platz am Fenster garantiert, steht einer Ernte kaum etwas entgegen. Erziehen wird dann nötig und auf die Wasserzufuhr sollte vermehrt geachtet werden – das sind die Nachteile.