Sobald die ersten Sonnenstrahlen im zeitigen Frühjahr die Luft erwärmen, beginnt es bei Hobbygärtnern wortwörtlich in den Fingern zu krabbeln. Nachdem die Tomaten vorgezogen wurden, steht bald der Umzug der jungen Pflanzen in den Garten, auf Balkon oder Terrasse an. Hier erfahren Gartenfreunde, worauf beim Auspflanzen von Tomaten im Frühling zu achten ist.
Die roten Früchte kommen ursprünglich aus tropischen Gebieten. Frost gibt es in ihrer einstigen Heimat nicht. In unseren Breitengraden ist dies anders. Noch Anfang Mai erreichen nächtliche Temperaturen im Garten oftmals erneut Tiefpunkte. Darum gilt es eine günstige Witterung abzuwarten und Frost zu vermeiden.
Tipp: Es ist hilfreich Temperaturdifferenzen zwischen Wohngebiet und Kleingartenanlage zu beachten. In Abhängigkeit von der Lage kann es sich hierbei um mehrere Grad Celsius handeln.
Kälteschutz im Frühling
Trotz altbewährter Gartentraditionen und professioneller Wettervorhersage kann es nachts vereinzelt sehr kalt werden. Vielleicht wird die Pflanze nicht direkt geschädigt. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Pflanzen bei plötzlich auftretenden Temperaturschwankungen ihre Entwicklung verlangsamt.
Um diese Wachstumsschwankungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, junge Pflanzen mit einem speziellen Kälteschutz zu versehen.
Achtung: Gelb-rötliche Blattschäden sind die Folge zu niedriger Frühlingstemperaturen.
Gegen Kälte im Frühjahr auf Balkon und im Gemüsebeet haben sich bewährt:
- Tomatenhauben
- traditionelle „Victorian Bells“ (englische Cloches)
Diese sind über die jungen Pflanzen zu stülpen und seitlich mithilfe von kleinen Stöcken zu befestigen.
Tipp: Stützen und Stäbe werden oft beim Aussetzen der Pflanzen integriert. Diese eignen sich zum Überstülpen und Fixieren eines passenden Kälteschutzes aus Kunststoff, Papier oder Vlies.
Sollten plötzlich erneute tiefe Nachtemperaturen zu erwarten sein, kann der Kälteschutz mithilfe einer Vliesummantelung schnell angebracht werden. Alternativ dazu kann eine Papierumhüllung vor Kälte schützen. Diese ist mit Wäscheklammern an Tomatenstäben zu fixieren.
Achtung: Folien erfüllen keine ausreichende Schutzfunktion. Zudem erhöht sich die Gefahr für die Entstehung von Tomatenkrankheiten.
Sollte starke Witterungsschwankungen vorhersehbar sein, sollte die Tomatenkultur im Treibhaus bevorzugt werden.
Tipp: In milden Lagen Süddeutschlands kann die Tomatenkultur im Garten oder auf dem Balkon bereits im April starten. Dies ermöglicht eine erste Ernte ab Anfang Juli. Hier ist dennoch vereinzelt nachts ein Schutz vor Kälte notwendig.
Tomaten im Frühjahr abhärten
Bevor junge Tomatenpflanzen zu ihrem endgültigen Standort gebracht werden, ist es empfehlenswert, sie etwas abzuhärten. Hiermit ist ein paar Tage vor dem Auspflanzen zu beginnen.
Während der ersten zwei bis drei Tage sind die Blumentöpfe hierzu bei milden Temperaturen im Schatten zu platzieren. Danach können diese weitere drei Tage in direkter Sonne verbringen.
Tomate im Garten pflanzen
Sobald kein Nachtfrost mehr auftritt, können Tomatenpflanzen auch nachts über im Freien verbringen. Als Faustregel gilt: nächtliche Temperaturen über fünf Grad Celsius gelten als ideale Voraussetzung. In den meisten Gebieten Deutschlands muß man mit dem Auspflanzen von jungen Tomaten bis nach den Eisheiligen warten. Traditioneller Pflanztermin für die rote Frucht sind damit die Tage rund um den 15. Mai.
Tipp: Für den Fall, dass die nächtlichen Temperaturen im Garten unvorhersehbar niedrig sind, hat sich die Zugabe von frischen Brennnesseln bewährt. Kleingeschnittene Pflanzenteile sind in großzügigen Mengen unter die Wurzeln hineinzugeben. Durch den einsetzenden Verwesungsprozess bleibt der Bodenbereich warm. Gleichzeitig profitieren die Starkzehrer von einer extra Portion Öko-Dünger.
Hat der Hobbygärtner den richtigen Zeitpunkt zum Auspflanzen gewählt, belohnt die Tomatenpflanze dies mit üppigem Wachstum. Später ausgesetzte Exemplare überholen etwas früher gepflanzte Tomaten im Verlauf ihrer Entwicklung.
Hinweis: Ab Anfang April bietet der Handel erste Tomatenpflanzen an. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die klimatischen Bedingungen vor Ort bereits günstig sind. Nach wie vor besteht die Gefahr für Nachtfrost. Um diesen zeitigen Pflanzen günstige Rahmenbedingungen zu bieten, sind sie im April noch in beheizten Treibhäusern zu kultivieren.
Checkliste Tomaten auspflanzen
- frühestens Mitte Mai
- ideale Zeitpunkt: nach den Eisheiligen
- Bodentemperatur von mindestens 15 Grad Celsius
- bei Bedarf vor Nachtfrost schützen
- selbst gezogene Tomatenpflanzen abhärten
- sehr sonnigen Standort wählen
- ausreichend Pflanzabstand einplanen
- Anbau im Gewächshaus vorteilhaft
Tipp: Es ist empfehlenswert, vor dem Auspflanzen der jungen Pflänzchen im Mai den Langzeitwetterbericht zu konsultieren. Sind für die kommenden zwei Wochen Nachttemperaturen von mindestens vier bis fünf Grad Celsius angesagt, ist der ideale Zeitpunkt für den Umzug in den Garten gekommen.