Die Tamarillo ist eine sehr spezielle Tomatengattung, die sowohl optisch als auch geschmacklich auf ganzer Linie überzeugt. Wir verraten Ihnen, welche Besonderheiten die Tamarillo mitbringt und wie Sie die Baumtomate am besten kultivieren.
Allgemeines zur Tamarillo
Die Tamarillo (Solanum betaceum) stammt ursprünglich aus den Andenregionen Perus und Boliviens. Heutzutage wird sie zum Großteil Kalifornien, Neuseeland und Südamerika angebaut. Bei der Baumtomate handelt es sich – wie der Name schon verrät – um einen strauchartigen Baum. Er bildet nicht nur schmackhafte Früchte, sondern auch sehr große Blätter. Diese können bis zu 25 Zentimeter lang werden und sind oval bis herzförmig sowie leicht behaart. Das Blattwerk formt sich zu einer halbrunden bis schirmförmigen Krone, wodurch die Baumtomate ein wahrer Blickfang wird ist.
- Synonyme: Baumtomate, Tomate de árbol
- Herkunft: Andenregionen
- Wuchshöhe: freie Natur bis 7 m, Kübel bis 3 m
- Wuchsform: buschiger Baum
Besonderheiten der Früchte
Die Solanum betaceum trägt ab dem 3. Standjahr Früchte, die gewöhnlichen Tomaten auf den ersten Blick ähnlich sind: Während der Wachstumsphase haben sie eine grüne Färbung, die sich mit zunehmender Reife in ein Orange bis Dunkelrot wandelt. Hinsichtlich der Größe gehen die Früchte der Baumtomate als Sieger hervor, denn sie erreichen eine Länge von rund 8 bis 10 Zentimetern und sind somit deutlich größer als gewöhnliche Tomaten.
- Fruchtgewicht: bis 100 g
- Fruchtgröße: 8 – 10 cm
- Geschmack: süß-säuerlich
- Fruchtfleisch: weich, gelb-rötlich
Hinsichtlich des Geschmacks bzw. dem des Verzehrs hat die Tamarillo nur wenig mit der gewöhnlichen Tomate gemein. Tamarillo können Sie direkt vom Strauch pflücken und verzehren, wobei hier ein deutlicher Unterschied besteht: Die Schale ist nicht schmackhaft, weshalb diese in der Regel nicht verzehrt wird. Stattdessen wird die Schale vor dem Verzehr abgezogen, oder das Fruchtfleisch – wie bei Kiwis – einfach ausgelöffelt. Selbstverständlich können Sie Tomate de árbol auch weiterverarbeiten, denn sie machen sich hervorragend als Marmelade oder Chutneys.
Hinweis: Die Früchte der Solanum betaceum sind äußerst gesund, denn sie enthalten neben zahlreichen Vitaminen auch eine Menge an Kalzium, Kalium und Magnesium.
Pflege
Die Baumtomate benötigt nicht nur einen sonnigen bis halbschattigen Standort um bestmöglich zu Wachsen, sondern auch eine Menge Wasser. Das liegt an den äußerst großen Blättern der Tomate de árbol, denn diese sorgen für eine hohe Verdunstung. Aus diesem Grund ist es essenziell, dass Sie die Solanum betaceum regelmäßig und durchdringend gießen. Insbesondere während heißer Sommertage lohnt es sich, täglich nach der Pflanze zu schauen und sie bei Bedarf zu bewässern.
- Wurzelballen feucht halten
- Staunässe vermeiden
- früh morgens oder spät abends gießen
Tipp: Wenn die Solanum betaceum zu wenig Wasser erhält, lässt sie ihre Blätter schlaff nach unten hängen.
Neben der täglichen Bewässerung hält sich der Arbeits- und Pflegeaufwand der Solanum betaceum in Grenzen, denn sie sollte lediglich ein bis zwei Mal pro Monat mit Flüssigdünger gedüngt werden. Regelmäßiges Schneiden oder ein Rückschnitt sind hingegen nicht zwingend erforderlich, allerdings kann ein sanfter Rückschnitt vor dem Winter das Wachstum neuer Triebe fördern. Zu lang gewordene Triebe und abgestorbene Pflanzteile können Sie jederzeit entfernen.
Überwintern
Die Solanum betaceum wird im Gegensatz zu vielen anderen Tomaten mehrjährig kultiviert. Da sie somit auch den hiesigen Winter überstehen sollte, wird sie bevorzugt in Kübeln kultiviert. Denn dadurch ist es möglich, die Baumtomate in der kalten Jahreszeit in ein frostfreies Winterquartier zu übersiedeln – wie etwa Wintergarten oder ein Gewächshaus. Während der winterlichen Vegetationsruhe hält sich der Arbeits- und Pflegeaufwand in Grenzen:
- Temperatur nicht unter 15 Grad Celsius
- nicht düngen
- weniger gießen
- Pflanze soll aber nie ganz austrocknen
- im Frühjahr langsam an wärmere Temperaturen gewöhnen
Hinweis: Während der Vegetationsruhe kann es vorkommen, dass die Tomate de árbol ihre Blätter abwirft.
Umtopfen
Da die Tamarillo mehrjährig wächst, muss sie früher oder später in einen größeren Kübel umgetopft werden. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die Wurzeln auch weiterhin ausreichend Platz im Gefäß haben, und fördern somit die Vitalität und das Wachstum der Pflanze. Der neue Topf aber nur wenige Zentimeter größer als das alte Gefäß sein und ebenfalls über Abflusslöcher verfügen. Achten Sie beim Umtopfen zusätzlich auf Folgendes:
- Drainage einlegen (z.B.: Blähton, Tonscherben oder Kieselsteine)
- lehmhaltige Erde oder Gartenerde in Topf füllen
- etwas Kompost hinzufügen
- Rankhilfe einsetzen
- Pflanze vorsichtig einsetzen
- bewässern
Tipp: Ein guter Zeitpunkt für das Umtopfen ist im späten Winter bzw. frühen Frühjahr.