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Tomaten sind erfroren – was tun? Tomatenpflanzen retten – so geht’s

von Jana
Tomaten sind erfroren

Tomatenpflanzen sind äußerst kälteempfindlich, weshalb sie grundsätzlich erst nach den Eisheiligen eingesetzt und spätestens im Herbst geerntet werden sollten. Dennoch kann es immer wieder passieren, dass kalte Nächte oder Minusgrade unerwartet eintreffen. Ein Schaden an den Gewächsen ist in solchen Situationen meist unvermeidbar, dennoch können die Pflanzen in vielen Fällen gerettet werden.

Frostauswirkung

Welche Auswirkungen hat Frost?

Von Frost ist die Rede, wenn die Temperatur eine Weile unter null Grad sinkt. Ein Indikator für Frost ist die Entstehung von Raureif, hierbei bilden sich Eiskristalle an den Pflanzen. Durch die niedrigen Temperaturen erfrieren die Zellen in der Pflanze und platzen auf, sobald es wärmer wird. Ebenso passiert es oft, dass das Wasser in der Erde erfriert. Dadurch sind die Pflanzen nicht mehr in der Lage, Wasser aufzunehmen und verdursten.

Zusätzlich können folgende Probleme auftreten:

  • die Blütenbildung wird beeinflusst
  • ebenso die Lebensfähigkeit der Pollen
  • die Früchte werden hart
  • und haben eine matte Schale
  • unbefruchtete Tomaten können aufreißen und vernarben

Frost schadet Tomaten

Frostschäden

Allgemeine Anzeichen für Frostschäden

In den meisten Fällen sind besonders ältere Tomatenpflanzen sowie neue Austriebe spätfrostgefährdet. Als Faustregel gilt: Wenn der untere Teil der Pflanze erfroren ist, muss sie meist entsorgt werden. Ist jedoch nur der obere Teil der Pflanze betroffen, ist sie zwar verwundet, kann aber überleben.

Oftmals lassen sich Frostschäden an diesen Merkmalen erkennen:

  • verfärbtes Laub
  • einrollende Blätter, diese können abfallen
  • schlaff herunterhängende Triebe
  • weiche Stiele
  • weiche, matschige Früchte
  • im Frühjahr treibt die Pflanze nicht mehr aus

Tomaten mit Frostschäden retten

Zusätzlich lässt sich erkennen, ob die Pflanze erfroren ist, indem die Rinde sanft mit dem Fingernagel abgekratzt wird. Ist der darunter befindliche Trieb grün, dann lebt die Pflanze noch. Ist der Trieb hingegen braun verfärbt, dann ist dies oftmals ein Indiz dafür, dass die Pflanze bereits abgestorben ist. In diesem Fall kann die Pflanze nicht mehr gerettet werden und muss entsorgt werden.

Kälteschäden

Unterschiedliche Arten von Kälteschäden

Grundsätzlich wird zwischen einem Kälteschaden sowie einer Frostverletzung unterschieden. Diese unterscheiden sich zum einen von der ausgehenden Temperatur und zum anderen von ihren Auswirkungen.

Kälteschaden / Kältestress

Kalte Nächte sind oftmals der Auslöser für einen Kälteschaden: Denn nachts ist die Gefahr, dass die Temperaturen zu sehr sinken, besonders erhöht. Doch nicht nur kalte Nächte stellen eine Gefahr für die Tomatenpflanzen dar. Denn liegt die Temperatur mehr als 14 Tage unter 10 °C, können die Tomatenpflanzen ebenfalls beschädigt werden. Sinkt die Temperatur unter 5 °C, entsteht ein Kälteschaden bereits nach 6-8 Tagen.

Ein Kälteschaden lässt sich an diesen Merkmalen erkennen:

  • Aufhellung zwischen den Blattadern
  • unregelmäßige Farbentwicklung der Tomaten
  • vorzeitige Erweichung

Bei einem Kälteschaden wird das Gewebe geschwächt, was wiederum zu zellulären Funktionsstörungen führt. Das Pflanzenwachstum wird gestört, die Wurzelentwicklung wird verhindert und die Bestäubung wird beeinträchtigt. Liegen die Tagestemperaturen bei etwa 15 Grad sowie die Nachttemperaturen bei etwa 10 Grad, kann dies zu missgebildeten oder gar fehlenden Früchten führen.

Tomatenpflanze mit Frostschäden

Frostverletzungen

Frostverletzungen entstehen, wenn die Temperatur unter 0 Grad fällt. Die Minusgrade können nur einen Teil der Pflanze beschädigen, aber auch die gesamte Pflanze. Frostschäden werden durch Eisbildungen an der Pflanze verursacht. Tauen die eingefrorenen Pflanzenteile zu schnell auf, wird das Gewebe beschädigt, da die Zellen aufplatzen.

Die Symptome eines Frostschadens äußern sich wie folgt:

  • das Laub verfärbt sich braun
  • die Blätter vertrocknen und sterben ab
  • übermäßiges Erweichen
  • vertrocknetes Aussehen
  • Triebe sind innen braun gefärbt
  • Pflanze stirbt ab

Tomatenfrucht mit Frostschaden

Kübelpflanzen retten

Die Rettung von Kübelpflanzen gestaltet sich meist unkomplizierter und erfolgreicher, als die von Freilandtomaten. Haben beispielsweise Balkontomaten Minusgrade abbekommen, werden diese in den warmen Innenraum gebracht.

Anschließend wird wie folgt vorgegangen:

  • Pflanze mit warmem Wasser gießen
  • idealerweise einen Behälter aus Glas über die Pflanze stülpen
  • dadurch wird eine Art Minitreibhauseffekt erzeugt
  • Pflanze auf eine sonnige Fensterbank stellen

Kann die Kübelpflanze nicht in den Innenbereich verlegt werden, lohnt sich der Versuch, sie im Nachhinein vor der Kälte zu schützen. Denn Tomatenpflanzen können oftmals trotz eines erlittenen Kälteschadens überleben. Für einzelne Gewächse bietet sich die Verwendung einer Tomatenhaube oder eines Vlieses an.

Beetpflanzen retten

Pflanzen im Gemüsebeet retten

Haben Freilandtomaten einen Kälteschaden abbekommen, lässt sich dies oftmals an den abgestorbenen Trieben erkennen. Diese stellen zwar einen unnötigen Ballast für die Tomatenpflanzen dar, sollten aber dennoch nicht umgehend entfernt werden.

Besser ist es, wenn wie folgt vorgegangen wird:

  • warten, bis die Pflanze neu austreibt
  • dadurch lassen sich abgestorbene Triebe besser erkennen
  • diese vorsichtig abschneiden
  • das Schneidwerkzeug unbedingt vorher desinfizieren
  • da durch das Abschneiden offene Wunden entstehen
  • und die Pflanze aufgrund des Kälteschadens geschwächt ist
  • dadurch ist das Risiko für Krankheiten sowie Schädlingsbefall erhöht
  • anschließend die Pflanzen gießen
  • damit sie sich durch die Sonne nicht zu schnell erwärmen

Besonders für Freilandtomaten empfiehlt es sich, für einen Kälteschutz zu sorgen. Hierfür hat sich besonders das Aufstellen eines Folientunnels bewährt. Einzelne Pflanzen lassen sich – wie Kübelpflanzen – mit einer Tomatenhaube oder einem Vlies schützen.

Tomaten ohne Kälteschäden

Erfrorene Tomaten

Was tun, mit erfrorenen Tomaten?

Haben die Tomatenpflanzen einen Frostschaden erlitten, ist es ratsam, alle reifen sowie fast reifen Tomaten zu ernten. Grüne Früchte, welche ihre volle Größe erreicht haben, können ebenfalls geerntet werden, da sie sich für die Nachreife eignen. Tomaten, die einen Kälteschaden erlitten haben, eignen sich zwar für den Verzehr, können aber geschmacklich nicht mit „gesunden“ Tomaten mithalten.

Weswegen folgende Verwendung ratsam ist:

  • Früchte 1 bis 2 Tage nach der Ernte verwerten
  • die beschädigten Stellen von den Tomaten entfernen
  • diese können zwar verzehrt werden
  • besser ist es aber, diese zu verarbeiten
  • beispielsweise zu Eintöpfen, Soßen oder Suppen

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