Die Aussaat von Tomaten ist grundsätzlich ein Leichtes, dennoch kann es passieren, dass die Samen nur zögerlich keimen wollen. Lesen Sie hier, wie Sie die Keimdauer möglichst kurz gestalten können!
Wer selbst Tomaten aussäen möchte, benötigt nicht unbedingt einen grünen Daumen. Denn mit etwas Hintergrundwissen lassen sich aus den Tomatensamen prächtige Nutzpflanzen ziehen. Die Keimdauer selbst dauert nur etwa zwei Wochen – sofern die optimalen Voraussetzungen geschaffen sind. Denn es kann durchaus vorkommen, dass die Samen nicht oder nur langsam keimen. Meist lässt sich dies jedoch auf bestimmte Faktoren zurückführen, welche wir in diesem Artikel näher erläutern.
Optimale Voraussetzungen
Die Keimdauer von Tomaten beträgt durchschnittlich in etwa 10 bis 14 Tage. Damit die Samen tatsächlich auch in dieser Zeit keimen, müssen jedoch die optimalen Voraussetzungen geschaffen sein. Denn die Keimdauer von Tomatensamen ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig:
- Vorbereitung
- Temperatur
- Lichtverhältnisse
- Klima
- Pflege
Vorbereitung der Samen
Das Saatgut für Tomaten kann sowohl im Fachhandel erworben, aber auch selbst aus gewöhnlichen Tomaten gewonnen werden. In jedem Fall sollte es trocken gelagert sein und zunächst auf dessen Keimfähigkeit geprüft werden. Ist sichergestellt, dass die Samen noch keimfähig sind, können diese wie gewohnt ausgesät werden. Alternativ besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Samen für die Aussaat zu präparieren und dadurch die Keimdauer zu verkürzen. Hierfür bieten sich unterschiedliche Methoden an:
- Samen über Nacht in lauwarmes Wasser legen und quellen lassen
- Samen für 6-8 Stunden in lauwarmen Kamillentee legen
- Saatgut in aufgesetzten Knoblauchsud für 2-3 Stunden einweichen
Tipp: Um Knoblauchsud herzustellen, werden zwei Knoblauchzehen püriert und über Nacht in rund 10 Liter Wasser aufgelöst. Anschließend wird die Brühe durchgesiebt und die Tomatensamen darin eingeweicht.
Temperatur
Die Temperatur hat einen wichtigen Einfluss auf die Keimdauer und sollte unbedingt berücksichtigt werden. Da es in hiesigen Regionen für die Aussaat im Freiland meist zu kalt ist, werden Tomaten in der Regel im geschützten Innenbereich ausgesät. Der Vorteil hierbei ist, dass die Temperatur im Haus reguliert werden kann. Denn die Keimdauer verlängert sich bereits um wenige Tage, wenn die ideale Temperatur für die Keimung der Tomaten unterschritten wird:
- ideale Temperatur: 20-24 Grad
- alte Tomatensorten mögen es wärmer
- Maximaltemperatur von 30 Grad möglich
Feucht-warmes Mikroklima
Neben der Temperatur ist natürlich auch das Klima für die Keimdauer entscheidend. Tomatensamen keimen am besten in einem feucht-warmen Mikroklima, welches besonders gut mit einem Mini-Gewächshaus erzielt werden kann. Alternativ dafür besteht jedoch auch die Möglichkeit, dieses Klima zu simulieren, indem das Anzuchtgefäß abgedeckt wird.
- Gefäß nicht ganz verschließen
- Folie täglich entfernen
- Luft kann zirkulieren
Tipp: Zum Abdecken eignet sich besonders gut eine herkömmliche Klarsichtfolie. Denn diese lässt sich zum einen leicht abziehen und zum anderen ermöglicht sie es, stets einen Blick auf die Samen werfen zu können.
Licht
Für die Keimung von Tomatensamen ist ausreichend Licht unerlässlich, weshalb die Tomatensamen an einem möglichst hellen Standort platziert werden sollten. Hierfür bietet sich zum Beispiel ein Plätzchen auf einer Fensterbank über einer Heizung an, wobei die pralle Mittagssonne jedoch zu vermeiden ist. Wenn kein Standort mit ausreichend Licht vorhanden ist, können die Samen natürlich auch mit speziellen Pflanzenlampen belichtet werden. Bei Pflanzenlampen gibt es erhebliche Unterschiede, allerdings sollte das Gerät folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Licht fällt im blauen und roten Spektralbereich ein
- Beleuchtungsstärke muss ausreichend stark sein
- Lichtspektrum muss stark genug sein
- Lampe soll nicht zu heiß werden
- am besten eignen sich LED-Lampen
Hinweis: LED-Lampen sind zwar preislich meist etwas höher angesiedelt, allerdings lohnt sich der Preis. Denn LED-Lampen werden nicht so heiß, spenden sehr viel Licht und benötigen nur wenig Energie.
Bewässerung
Ja, auch die Tomatensamen müssen regelmäßig bewässert werden und dürfen keinesfalls austrocknen! Werden die Samen nicht regelmäßig befeuchtet, werden sich daraus mit hoher Wahrscheinlichkeit keine gesunden Pflanzen entwickeln. Es ist daher unabdingbar, die Samen stets feucht zu halten. Hierbei ist jedoch etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn das Saatgut sollte natürlich keinesfalls zu stark bewässert werden. Ebenso kann es vorkommen, dass beim herkömmlichen Gießen die Samen weggeschwemmt werden. Das Saatgut wird daher am besten wie folgt befeuchtet:
- am besten mit Sprühflasche befeuchten
- oder Gefäße einige cm tief in Wasserschale stellen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- Erde sollte stets feucht, aber nicht nass sein
Tipp: Wer das Saatgut auf herkömmliche Art von oben gießen möchte, sollte darauf achten, keinen zu starken Strahl zu verwenden. Hierfür gibt es auch spezielle Gießaufsätze, welche man einfach auf die Gießkanne steckt.