Tomatenpflanzen sollten nicht zu jeder Tageszeit gegossen werden, denn der falsche Zeitpunkt könnte ihnen zum Verhängnis werden. Lesen Sie hier, wann und warum Sie die Tomaten am besten zu einer bestimmten Tageszeit gießen!
Tomatenpflanzen möchten regelmäßig und gleichmäßig gegossen werden. Allerdings sind nicht nur die Häufigkeit und die Wassermenge bei der Bewässerung zu berücksichtigen. Denn auch der Zeitpunkt der Bewässerung hat einen enormen Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit der Tomaten. Wer seine Tomatenpflanzen zur falschen Tageszeit gießt, fördert mitunter das Risiko von Sonnenbrand und Krankheiten.
Morgens ist der beste Zeitpunkt zum Gießen
Im Idealfall werden die Tomatenpflanzen in den frühen Morgenstunden gegossen, wobei die Zeit von 6 bis 7 Uhr hierfür optimal ist. Für die morgendliche Bewässerung spricht vor allem der Fakt, dass die Tomatenpflanzen tagsüber das meiste Wasser benötigen.
Niedrigere Temperaturen
Tomatenpflanzen werden in der Regel an einem vollsonnigen Standort kultiviert, sodass sie täglich mehrere Stunden Sonnenlicht ergattern können. Um die Pflanzen auf die hohen Temperaturen vorzubereiten, sollten sie grundsätzlich ausgiebig abgehärtet werden. Doch selbst abgehärtete Tomatenpflanzen können unter der Hitze leiden, wenn sie nicht ausreichend mit Wasser versorgt werden.
- Hitze ist anstrengend für die Tomaten
- Wasserversorgung macht heiße Tage erträglicher
- Pflanzen nehmen das Wasser bereits morgen auf
- sind somit gerüstet für den Tag
Tipp: Dank der niedrigen Temperaturen heizen sich die Tomatenpflanzen nachts nicht auf, sodass sie kühleres Gießwasser in den frühen Morgenstunden besser vertragen. Das Risiko eines Kälteschocks ist beim morgendlichen Gießen somit wesentlich geringer.
Geringere Verdunstung
Tagsüber heizen sich nicht nur die Luft, sondern auch der Boden und die Tomatenpflanzen auf. Das bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass das Gießwasser schneller verdunstet. In den frühen Morgenstunden ist es hingegen dank der niedrigeren Nachttemperaturen meist wesentlich kühler. Das Bewässern in der morgendlichen Frische und die damit verbundene geringere Verdunstung haben folgende Vorteile:
- Pflanzen können besser abtrocknen
- Gefahr von Sonnenbrand ist geringer
- Wasser dringt langsamer in das Erdreich ein
- sickert bis zu den Wurzeln ohne vorher zu Verdunsten
Tipp: Um die Verdunstung zusätzlich zu verringern, lohnt sich das Anbringen einer Mulchschicht. Das hat zudem den Vorteil, dass Spritzwasser effektiv vorgebeugt wird.
Pflanzen können tagsüber abtrocknen
Tomatenpflanzen bevorzugen zwar einen feuchten Boden, aber keine nassen Blätter. Dies liegt vor allem an den Risiken, welche die Feuchtigkeit mit sich bringt. Denn nasse Blätter begünstigen nicht nur verschiedene Krankheiten, sondern erhöhen auch das Risiko eines Sonnenbrands. Wenn die Pflanzen jedoch morgens gegossen werden, haben sie ausreichend Zeit, um abzutrocknen.
- Gefahr von Sonnenbrand ist geringer
- Auftreten von Krankheitserregern ist unwahrscheinlicher
- Pilze breiten sich nicht so schnell aus
Spät abends gießen
Nicht immer ist Hobbygärtnern möglich, die Tomaten am frühen Morgen zu gießen. Als Alternative hierfür bieten sich die späten Abendstunden an, denn diese Tageszeit eignet sich ebenfalls für die Bewässerung der Tomaten. Allerdings hat das Gießen am Abend nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile.
Vorteile
Wie in den frühen Morgenstunden ist es auch spät abends meist kühler als tagsüber. Demnach verdunstet auch das Gießwasser nicht so schnell, sodass es tief in das Erdreich sickern kann. Die Pflanzen sind somit mit Wasser versorgt, ehe die Mittagssonne am Himmel steht. Neben der geringeren Verdunstung sprechen weitere Faktoren, für das Gießen am Abend:
- Pflanzen können sich in aller Ruhe das Wasser holen
- keine Sonnenbrandgefahr
- man kleinere Wassermengen
Nachteile
In den Abendstunden ist es zwar kühler, allerdings haben sich die Tomatenpflanzen tagsüber regelrecht aufgeheizt. Dieser Faktor ist unbedingt beim Bewässern zu beachten, denn zu kaltes Gießwasser kann zu einem Kälteschock führen. Abgesehen davon birgt das Gießen am Abend folgende Risiken:
- Erde trocknet nicht durch Sonne ab
- Spritzwasser an den Blättern trocknet auch nicht
- Feuchtigkeit begünstigt Krankheiten
- beispielsweise Grauschimmel und Dürrfleckenkrankheit
- feuchter Untergrund lockt Schnecken an
Mittags bzw. tagsüber gießen
Zur Mittagszeit steht die Sonne am höchsten, weshalb die Sonneneinstrahlung zu dieser Zeit besonders stark ist. Tomaten sind in der Regel an einem vollsonnigen Standort kultiviert, sodass sie stets die pralle Mittagssonne abbekommen. Die Pflanzen sind jedoch nicht nur aufgrund des Standortes sonnenbrandgefährdet, denn auch das falsche Gießen kann ihnen zum Verhängnis werden. Denn nicht selten kommt es vor, dass sich beim Gießen Spritzwasser an den Blättern sammelt. Die kleinen Wassertröpfchen stellen jedoch in Kombination mit der Sonneneinstrahlung eine wahre Gefahr für die Tomaten dar:
- Wassertropfen fungieren wie Brennglas
- bündeln Lichtstrahlen
- konzentrieren Energie somit auf einen Punkt
- dadurch kann es zu Verbrennungen kommen
Hinweis: In Ausnahmefällen ist es dennoch ratsam, die Tomatenpflanzen tagsüber zu gießen. Denn insbesondere, wenn die Tomaten bereits einen Sonnenbrand haben und/oder vertrocknen, sollten sie umgehend mit Wasser versorgt werden.